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Politisches Draußen
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Einmal geht's noch. Weil ganz ausgesprochen haben wir uns noch nicht. Deswegen steht bei uns heute auch nochmal die Raumfrage im Zentrum eines Newsletters. Inzwischen haben wir mit etlichen Kulturschaffenden, Künstler*innen und Initiativen über unseren Kulturraum gesprochen, diskutiert, gestritten – und uns wieder versöhnt. Seht, lest und hört ihr hier, hier oder hier. Wie es überhaupt zu alledem kam, könnt ihr hier nachlesen. Auch abseits dieses digitalen Contents hoffen wir, dass wir auch weiterhin mit euch über die Potentiale in den Alpen und abseits der großen Kunstzentren sprechen können. Welche Fragen habt ihr dazu im Kopf? Welche Vorteile ergeben sich durch das Arbeiten an und mit Gegenwartskunst abseits der Metropole? Brauchen wir das Zentrum eigentlich noch bei all der (wiedergewonnenen) Mobilität und (digitalen) Vernetzung? Und kommen wir vom Reden ins Vernetzen? Darüber diskutieren wir gerade heute mit einigen Expert*innen. Und möchten gleichzeitig alle unsere Leser*innen dazu anregen, mit uns neugierig zu bleiben. Das heißt, auch mal rauszugehen aus der Komfortzone. Und das Draußen nicht außen vor lassen. Wie es Künstlerin Alexandra Kontriner uns in diesem Gespräch (und siehe Bild) vorgemacht hat. Etwaige Fragen und alle möglichen Antworten schickt uns doch bitte an diese Adresse hier.
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"Rausgehen" ist an dieser Stelle auch wieder ein gutes Stichwort. Das Draußen ist auch ein politischer Ort. Wer dieser Tage durch Innsbruck (und auch ganz Tirol!) streift, dem dürften einige der nebenstehenden Plakate bereits aufgefallen sein. Es handelt sich um die gesellschaftlich hochrelevante Kampagne der Bozner Initiative Lungomare, die sich für #etwaslaeuftfalsch dem Aufzeigen von Gewalt an Frauen gewidmet hat. Mitunter auch ziemlich schonungslos. Möglich gemacht hat die Aktion übrigens die Förderschiene KÖR (Kunst im öffentlichen Raum), die von der Tiroler Künstler:innenschaft mitorganisiert wird. Gestartet ist #etwaslaeuftfalsch ja bereits 2021 südlich des Brenners. Die Motive (und alle Motive) seht ihr hier. Und weil wir schon bei südlich und nördlich des Brenners sind (wie eh sooft), hier noch eine Neuigkeit abseits der bildenden, zeitgenössischen Kunst. Denn wer rausgeht, könnte auch rein ins Theater – und damit aktuell auch rein in den Berg. Denn das Stück "wir: im berg", eine Kooperation von Triebwerk7 (Innsbruck) und Dekadenz (Brixen), handelt davon. Ebenso wie vom Überwinden des Bergs, allerdings unter Tage. Bevor der Brennerbasistunnel (BBT) voraussichtlich 2032 eröffnet wird, bekommen jetzt schon einmal Arbeiter*innen, Anrainer*innen, Politiker*innen (und Maulwürfe!) eine Stimme, heißt es hier. Die performative Kartierung des BBT hatte gestern jedenfalls Premiere in Brixen. Und kann dann ab 12. November in Innsbruck gesehen werden. Klingt nach 1 schönem Brückenschlag!
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An dieser Stelle folgt eine kurze
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
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Was wir in Gesprächen inzwischen gelernt haben: Das Reden über den abstrakten (Kultur-)Raum ist auch immer ein Reden über ganz reale (Kultur-)Räume. Denn Platz für Kultur ist rar. In Innsbruck, wo zuletzt eine Diskussion um dieses Areal die Kulturschaffenden beschäftigt, ebenso wie im Südtiroler Vinschgau. Von dort erreichten uns diese Woche traurige Bilder. Seit Ende 2019 agiert Basis Vinschgau als Social Activation Hub vom Kasernenareal in Schlanders aus. Aktiviert wird hier nicht nur der ländliche Raum (u. a. mit Kultur), sondern auch die Gemeinschaft. Bis es dann ganz schnell ging – und direkt nebenan die Bagger anrückten. Die einstige Drususkaserne soll dem Wohnungsbau weichen, sagt eine Machbarkeitsstudie von 2016. Die Initiative Drususkaserne setzte sich für einen nachhaltigeren Prozess ein. Sie stehen heute vor den Trümmern ihrer Ideen und des historischen Baus. Landeskonservatorin Karin Dalla Torre hatte die (für die meisten unangekündigten) Abbrucharbeiten nach einigen Stunden gestoppt. Was geblieben ist und bleiben wird, wird jetzt festzustellen sein. Mit einer Petition jedenfalls will auch Basis Raum erhalten. Hier findet ihr alles, was ihr wissen müsst.
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WHAT'S NEXT?
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Bevor wir weiter weiterdenken, geht es erst einmal ums Ganz-Zurückspulen. Bis an die Anfänge. An die Basis von Gegenwartskunst. Oder Kunst im Allgemeinen. Kolja Reichert, von dem wir zuletzt dieses schöne Büchlein vorgestellt haben, widmet sich in seinem neuen Buch den ganz grundsätzlichen Fragen an die Kunst. Vom entsetzlichen "Kann ich das auch?" bis hin zum "Warum kostet Kunst so viel?". Reichert findet damit jedenfalls einen etwas anderen Zugang in die Kunstwelt. Why not?
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Mehr (Lese- und Seh-)Tipps findet ihr wie immer drüben auf Instagram.
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Bildcredits: (1) (c) BfG (2) c) Stefanie Sargnagel, c) Aldo Giannotti (3) c) BfG, Screenshot Instagram (4) Cover Kolja Reichert: Kann ich das auch?, Klett-Cotta 2022.
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