Zeitgenössisch vermitteln
Über Kunst informieren, über Kunst in einen Austausch treten, auf Kunst reagieren – das alles kann Vermittlung in einer Ausstellung oder im Museum generell. Und noch viel mehr. In unserer Einführung (1/4) haben wir bereits kurz erklärt, warum wir uns in diesem Beitrag mit kultureller Bildung beschäftigen und was wir unter zeitgenössischer Kulturvermittlung verstehen. Es geht um die Schlüsselbegriffe progressiv, inklusiv und demokratisch. Wie sich Vermittlung äußert, das hat sich in den letzten Jahren ständig erweitert. Die klassische Führung ist längst nicht mehr das einzige Tool, um tiefer in ein Kunstwerk oder Themen einer Ausstellung abzutauchen. Im Selbsttest haben wir Formate ausprobiert, die neue Zugänge suchen. Natürlich kamen wir dabei – Corona sei Dank – an der digitalen Kunstvermittlung nicht vorbei.
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Einführen? Check. Grundsätzliches abklären? Check. Selbst ausprobieren? Check. Jetzt noch ein bisschen Gegenwart! In unserem letzten Teil für den Themenschwerpunkt “Zeitgenössisch vermitteln” haben wir uns Akteur*innen der Kunst- und Kulturvermittlung getroffen, um bei ihnen nachzufragen, wie es sich denn aktuell (nicht) planen lässt, welche neuen Ideen sie haben und was sie nach wie vor antreibt. Ganz grundsätzlich wollten wir auch wissen, wie es ihnen geht. Ausführlich geantwortet haben uns Doris und Petra aus dem Künstlerhaus Salzburg, die mit ihren ARTgenossen heuer eigentlich ihr 20-jähriges Bestehen feiern wollten. Und dann kam – ihr wisst schon! Noch relativ jung ist hingegen das Art Lab der Fondation Beyeler, dem wir im Anschluss eine Bühne geben. Meret hat uns berichtet, was da in Basel (on air) zurzeit so abläuft. Für diese Initiative verweisen wir dann auf ihren Instagram-Kanal weiter, wo man das Art Lab am besten kennen lernen kann. So schließt sich übrigens auch unserer Beitrag – mit einem Blick in die Schweiz. Schon Martina Oberprantacher (aus dem Beitrag 1/3) hat uns vom großen Einfluss von Carmen Mörsch und ihrem Institut am ZHdK erzählt. Auch Meret vom Art Lab knüpft mit ihrer Arbeit ans Studium bei Mörsch an.
Alle Bilder zum Thema (c) ARTgenossen
Doris Oberholzer
Doris Oberholzer (*1961) ist freie Kunst- und Kulturvermittlerin in Salzburg. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte und Germanistik sammelte sie Erfahrung im Bereich Galerie, Restaurierung und Reiseleitung. Seit 2001 ist sie freie Kunstvermittlerin für die ARTgenossen Salzburg.
Doris
Oberholzer
liest aktuell:
„Unerhörte Nachrichten“ von Christian Lorenz Müller.
hört aktuell:
Verschiedene Podcasts oft aus der Radiothek von Ö1, zum Beispiel „Kinderuni“ oder „ex libris“ oder „Kultur aktuell“ und viele andere, die sich mit Kunst, Kultur, Architektur, Umwelt etc. beschäftigen.
schaut aktuell:
Möglichst wenig, um etwas Abstand vom alltäglichen Wahnsinn zu bekommen.
Petra Schlagbauer
Petra Schlagbauer (*1967) ist freie Kunst- und Kulturvermittlerin in Salzburg und Bayern. Nach ihrem Studium der Sozialarbeit sammelte sie Erfahrung im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Seit 2002 ist sie als freie Kunstvermittlerin Teil der ARTgenossen Salzburg.
Bild: ARTgenossen
Petra
Schlagbauer
liest aktuell:
„Erfolg“ von Lion Feuchtwanger.
hört aktuell:
schaut aktuell:
Oft Instagram, finde dort Sophia Süßmilch super. Im „Fernsehen“: „Fleabag„!
empfiehlt:
Das Museum Austrodrom: Ausstellung zu Juri A. Gagarin bis zum 12.05.2021 in der Galerie 5020 von Moserova und Heiglowa. Und natürlich unsere Kinderausstellung „Wundersame Wesen und Welten“ im Kabinett des Salzburger Künstlerhauses (28.04. bis 02.05.2021)!
Art Lab
Das Art Lab ist als Initiative der Fondation Beyeler 2016 entstanden. Orientiert hat man sich u.a. an den Blikopeners vom Stedelijk Museum Amsterdam. Seit August 2020 ist Meret Pardey dabei und mitorganisiert dort sowohl die Art Lab School, Projekte in Kooperation mit Lehrer*innen, als auch öffentliche Gruppen. Thematisch geht es beim Art Lab meistens um einen Blick hinter die Kulissen, die Jugendlichen (durchschnittlich 18 Jahre alt) besuchen das Haus, die unterschiedlichen Museumsabteilungen und sprechen mit den dort Beschäftigten. Aus den Treffen mit Kurator*innen, Restaurator*innen oder Besucher*innen entstehen Beiträge – etwa fürs Radio (Art Lab on Air auf Radio X), das Art Lab hat außerdem ein eigenes junges Filmteam. Dank eines Alumniprojekts bleiben die ehemaligen Art Labber dem Haus außerdem später treu. Das Art Lab bei ihrer Arbeit auf die Finger schauen, das könnt ihr hier direkt auf ihrem Instagram-Account. Und der wird übrigens ganz selbstständig und ausschließlich von den Art Lab Teilnehmer*innen betreut. Das Museum schaut zu!
> Art Lab
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