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Ein bisschen
Hoffnung

Weniger Horror, mehr Harmonie, das haben wir uns schon vergangenen Newsletter-Samstag gewünscht. Der Ruf nach Frieden ist auch nach bald einem Jahr des russischen Angriffskriegs in der Ukraine noch nicht verhallt. Abseits der tagespolitischen Diskussionen schauen Kultur und Kunst an die unterschiedlichen Fronten, an denen derzeit gekämpft wird. Künstler*innen reagieren mit unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln. Mit wenigen Strichen kommuniziert Dan Perjovschi, der 2022 nicht nur diese zentrale Arbeit bei der documenta in Kassel gefertigt hat, sondern schon 2006 im Kunstraum Innsbruck all over gezeichnet hat – wo er auch im Sommer letzten Jahres für einen ganz besonderen Workshop zu Gast war. Jetzt hat der rumänische Künstler ein weiteres zeichnerisches Statement in der aktuellen Ausstellung im Kunst Meran hinterlassen, wo "Turning Pain Into Power" starke künstlerische Strategien aufzeigt, die gegen unterschiedlichste Missstände eingesetzt werden. Perjovschis Zeichnung ist ähnlich unmissverständlich wie einst Yoko Onos berühmtes "War is over", das wir zuletzt im Kunsthaus Zürich an prominenter Stelle überdimensional fotografiert haben. Herunterladen, gratis grabben (und verbreiten) kann man diese Message übrigens hier in über 100 Sprachen. Weil es manchmal eben das ganz große Zeichen braucht. Deshalb soll es auch heute bei uns ganz bescheiden um das eine bisschen Frieden gehen, das uns noch fehlt.
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Ein Zeichen setzt Österreich wohl auch 2024 mit Anna Jermolaewa als Künstlerin für den Österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Vor Kurzem wurde bekanntgegeben, dass die Künstlerin, die aus dem heutigen St. Petersburg stammt und seit Jahren in Österreich lebt, einen Beitrag gestalten wird, der sich mit gewaltfreiem Protest auseinandersetzt. Was die Besucher*innen erwartet, könnte vielleicht schon Jermolaewas aktuelle Schau in Linz zeigen. Dort jedenfalls stellt sie (u.a.!) ihre neue Arbeit "Singing Revolution" vor, für die die Künstlerin in den Hauptstädten der baltischen Staaten Chöre Befreiungslieder singen lässt. Ob die Arbeit Teil der Bespielung im Pavillon sein wird, ist aktuell noch unklar. Als Vorbereitung für alle, die Jermolaewa nicht kennen, dient die Schau "Number Two" im Schlossmuseum allemal. Dort trifft man nicht nur auf die "Hermitage Cats" von Jermolaewa, sondern auch auf ihre Reihe der "Doppelgaenger". Eine spezielle Führung mit der Künstlerin und Kuratorin Gabriele Spindler gibt es heute um 14 Uhr. Einblicke in die Arbeit von Jermolaewa bekam man in den letzten Jahren auch immer wieder in Innsbruck. Die Galerie Johann Widauer hat die Künstlerin über unterschiedlichste Schauen (Einblicke hier oder hier) hinweg begleitet. Zuletzt war sie 2022 gemeinsam mit Heimo Zobernig und Georg Herold zu sehen. Magazin 4 in Bregenz hat ihr 2021 eine schöne Einzelschau gewidmet, wo sie eine Arbeit zu afrikanischen Stoffen gemacht hat, die in Vorarlberg produziert werden. Die Spannung auf die 60. Biennale in Venedig ist mit Jermolaewa jedenfalls nochmal ordentlich gestiegen.
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Auf ein bisschen "Hoffnung? Hoffnung!" setzen die diesjährigen Engadin Art Talks (E.A.T.), die gerade, wenn ihr dieses E-Mail lest (im besten Fall direkt jeden Samstag), im Zouz über die Bühne gehen. Auch heuer hat sich in bergigen Höhen ein nices Podium eingefunden. Die zentrale Keynote zur Gesprächsreihe hält heute Kunsthistoriker Philip Ursprung, von dem wir stets aufs Neue dieses Newbie-Buch empfehlen. Mittags spricht Künstler Ai Weiwei, der für die E.A.T. hoffnungsvolle Beutel (siehe Bilder) entworfen hat, mit Sammler Uli Sigg – sicher auch übers Gegenwartskunst-(Nicht-)Machen in China. Später tritt dann u. a. Camille Henrot ans Mikro (die 2022 im Kunstverein Salzburg diese schöne Ausstellung hatte), morgen übernimmt Ernesto Neto und der Programmpunkt "Eating Hope" (?). Wir lassen uns überraschen. Hier geht's übrigens zum Livestream. Sehen wir uns dort?
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WHAT'S NEXT?

Solidarität und Fürsorge, auch das spendet Hoffnung. Dass Carefulness auch in der Kunstszene eine große Rolle spielt, zeigt die aktuelle Mitgliederausstellung der Tiroler Künstler:innenschaft, die gestern Abend an beiden Ausstellungsorten in Innsbruck, der Neuen Galerie und dem Kunstpavillon, eröffnet wurde. "Ecologies of Care" wurde von Sabine Gamper kuratiert und zeigt Arbeiten von 21 Künstler*innen.

Mehr darüber findet ihr wie immer
drüben auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "Tuning Pain Into Power", Kunst Meran (2) 3x c) BfG, Ausstellungsansicht "Anna Jermolaewa. Number Two", Schlossmuseum Linz 3) 2x c) BfG, Screenshot Instagram (4) c) BfG, Screenshot Instagram.

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