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Die Gegenwart grüßt

Kuss, kein Klang,
Klangstadt

Während wir erst – gemach gemach – ins Jahr 2022 einsteigen, haben andere schon vorgearbeitet. Gut, Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl worken jetzt seit zwei Jahren intensiv an den Vorbereitungen zu ihrem Auftritt im österreichischen Pavillon in diesem Jahr. Anfang dieser Woche gab es dann einen ersten heiß ersehnten Teaser, in Form unten stehender Fotos und einiger schriftlicher Einblicke ins Konzept des Duos. Gemeinsam wollen Knebl/Scheirl „Begehrensräume“ schaffen, in denen ihre jeweilige künstlerische Handschrift auch erhalten bleibt. Wie die Räume genau aussehen werden und vor allem was zu sehen sein wird, da bleibt der Teaser vage. Fest steht hingegen, dass Österreich heuer dank der beiden Künstler*innen und mit der Organisation Phileas einen Nebenschauplatz in Wien erhält. Dass dort Studierende des Duos von der Bildenden und der Angewandten im Wechsel ausstellen sollen, hat uns gefreut. Nicht nur, weil wir im letzten Jahr selbst so manches Mal nicht unsere Augen von Ausbildungsplätzen lassen konnten (look here!) – und von dem, was darin so geschaffen wird. Eine Lehrende (an der Zürcher Hochschule der Künste) ist übrigens auch Maria Eichhorn, die heuer im deutschen Pavillon residieren wird. Auf Einladung von Kurator Yilmaz Dziewior, der die Deutsche ja 2014 schon einmal im Kunsthaus Bregenz zeigte. Streng konzeptuell. Und mit feinsinnigem Humor. Eben so, wie damals auf der documenta 11, als Eichhorn ihr Produktionsetat nutzte, um eine Aktiengesellschaft zu gründen; ein Unternehmen, das vorsieht, sein Kapital gerade nicht zu vermehren. In Venedig will sich Eichhorn auf Aspekte politischer und kultureller Repräsentation konzentrieren, schreibt Dziewior hier. Noch lesenswerter ist da nur noch dieses Gespräch zwischen Künstlerin und Kurator, wo es natürlich auch um den schwer belasteten Pavillon selbst geht. Nein, es geht um alle Pavillons. Hatte es Dziewior mit dem Hoffmann’schen Ö-Bau und Heimo Zobernig leichter, hätten wir gern gefragt. Außerdem: Was geht eigentlich in der Schweiz? Im dortigen Pavillon ist es noch ruhig. Vielleicht auch weil Komponist Alexandre Babel gerade für Biennale-Künstlerin Latifa Echakhch an einer Komposition ohne realen Klang arbeitet. So wie der Ö-Pavillon heuer ohne Publikation (die letzte von Renate Bertlmann war mit 600 Seiten ja eine Schwarte) auskommen will – so scheint es. Angekündigt ist stattdessen ein Magazin. Bye-bye, book?

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Dabei wollten wir euch demnächst eine Bücherliste mit neuen, exklusiven Publikationen vorstellen, die uns gerade interessant vorkommen oder vielleicht noch interessant werden könnten. Dieses hier liegt gerade auf unseren Nachttischen. Und das, obwohl wir aktuell aus dem Zuhören nicht rauskommen. Während ihr das lest, laufen die Engadin Art Talks, wo erfreuenswerterweise heuer jeder online gratis zuhören kann. Oder – lieber wilder? – die transmediale. Nochmal reinhören kann man hoffentlich demnächst auch hier bei der letzte Woche zu Ende gegangenen Onlinekonferenz im Belvedere. Schon zum vierten Mal ging es darin um das „Kunstmuseum im digitalen Zeitalter“. Einige der gestellten Fragen: Was wird aus den Daten, die Museen in Google Arts and Culture einspeisen? Hat die digitale Reproduktion auch eine Aura? Und: Was kann Virtual Reality im Museum? Lest mal hier. Parallel zu digitalem Content wird auf die schon präcorona produzierte, aber jetzt veröffentlichte, ganz analoge Publikation „Museen der Zukunft“ hingewiesen. Liegt schon bei uns im Warenkorb. Wenn uns was Interessantes unterkommt, seid ihr natürlich die Ersten, die etwas davon erfahren. Das muss dann aber ganz klar schlauer sein als die Valentinsaktion vom Belvedere. Denn dort wird pünktlich zum Tag der Liebe Klimts „Kuss“ verscherbelt. Nicht (nur) als Kühlschrank-Magnet! Nope, gibt’s jetzt auch als NFT. Einen von 10.0000 digitalen Schnipseln bekommt ihr für 1.850 Euro. Ist das die Digitalstrategie des Belvedere?
An dieser Stelle folgt eine kurze
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Letzte Frage für heute: Was ist 3D + Stadtlabyrinth + Kopfhörer + Bewegung? Ist gleich Deborah Sengls sich gerade im Entstehen befindliche „SenCity“, die die Künstlerin demnächst in Innsbruck eröffnen wird. Nicht in einem klassischen Kunstmuseum, sondern im Audioversum, einem sogenannten Science Center. Entstehen wird dort ein gemaltes Labyrinth, über das Besucher*innen via Kopfhörer in eine Audio-Welt eintauchen können, erklärt die Künstlerin selbst hier. Ziemlich laut soll es in dieser Klangstadt zugehen, wenn man Sengl glauben darf. Wir werden sehen. Hier gibt es vorab ein Interview mit der Künstlerin. Ein bisschen mehr Content zu Deborah Sengl haben auch wir. Geliefert von Günther Oberhollenzer, der uns in unserer Reihe der Kurator*innen-Gespräche erzählt hat, warum er sie dringend ausstellen möchte.
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WHAT'S NEXT?

Künstlerin Ingrid Hora entdeckt eine alte Postkarte mit einem Motiv von Heinz von Perckhammer (Baujahr 1895!) – Was passiert? Ein (einseitiger) Dialog zwischen den Werken der beiden entsteht, zwischen Fotografie und Bildhauerei sowie zwischen zwei Südtiroler Biografien. Erinnert uns ein wenig an die Projekte die sonst im Innsitu in Innsbruck laufen. Zu sehen ist dieser Austausch (kuratiert von BAU) aktuell im Bozner Fotoforum. Und er wurde verlängert: noch bis 12. Februar. Ganz oben auf unserer To-see-Liste!

Noch mehr Einblicke gibt es wie immer
drüben bei Instagram!
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) Christian Benesch (2) c) Ouriel Morgensztern / Belvedere, Wien; Cover "Museen der Zukunft", transcript Verlag (3) c) BfG, Screenshot Instagram, c) Magdalena Reuss (4) c) Daniela Capaldo/Ingrid Hora, Ausstellungsansicht "Ingrid Hora & Heinz von Perckhammer. Kodak Shop", Fotoforum Bozen.

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