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Immer schön
neugierig bleiben

Wir wollten an dieser Stelle gleich zu Beginn schon einmal danke sagen. Draußen blüht's, euch wärmt vielleicht die Sonne schon die Seele, uns wärmt euer Dasein. Woche für Woche wächst unser kleines Netzwerk, es kommen neue Lesende mit neuen Ideen und Empfehlungen dazu. Die Tipps fließen auch in unsere Homepage ein, weshalb heute vielleicht der richtige Tag, um wieder einmal auf unsere freshe Map der Gegenwart hinzuzeigen, die prächtig gedeiht. Darauf fassen wir für euch Orte der Gegenwartskunst zusammen, die ihr auf euren transalpinen Reisen entdecken könnt. Und sonst so? Generell stand die letzte Woche ganz im Zeichen des (Wieder-)Entdeckens – ganz egal in welcher Ausformung. Online und offline. Wir haben uns für die Südtiroler Biennale Smach. gefreut, die vom Kulturministerium den Premio Nazionale del Paesaggio, also einen italienischen "National Landscape Award", abholen durfte – und das heuer zum Zehnjährigen. Oder dass vai-Direktorin Verena Konrad schon 2022 mit dem neuesten Pritzker-Preisträger David Chipperfield geplaudert hat. Und wir haben uns über die Info gefreut, dass das MMKK in Klagenfurt jetzt die erste große Ausstellung der Kärntner Künstlerin Ines Doujak eröffnet hat. Ihre "Geistervölker" in der Kunsthalle Wien gehörte zu den überraschendsten Ausstellungen, die wir 2022 besichtigen durften. Ein bisschen was von "Geistervölker" soll jetzt auch in Klagenfurt zu sehen sein, hier ein Vorgeschmack. Richtig, ihr habt's erraten, die Ausstellung steht auf unserer To-see-Liste für die nächsten Monate. Einen bildlichen Recap auf die Doujak-Schau in der Kunsthalle Wien bekommt ihr jetzt schon mal.
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Wieder ganz neu entdeckt haben wir vor Kurzem die Initiative Dock20 im vorarlbergischen Lustenau. Angezogen hat uns die Ausstellung von Total Refusal, eines künstlerischen, forschenden und filmemachenden Kollektivs, das sich in ihrer (Medien-Guerilla-)Arbeit Charaktere, Plots und Abläufe von Videogames aneignet. Auf klassisches Gameplay wird in ihren Videos getrost gepfiffen, denn die ganze Scheinwelt wird bei Total Refusal am Ende Ausdruck von gesellschaftlichen Verhältnissen, in Lustenau geht es etwa ums Arbeiten (in "Hardly Working" von 2022). Hier und hier findet ihr auch Infos zu "Operation Jane Walk", einer älteren Arbeit von 2018, in dem das Kollektiv in der Welt des Ego-Shooters "Tom Clancys: The Division" eine Onlineperformance realisierte, ganz konkret eine Stadtführung durchs postapokalyptische Manhattan – anstatt unreflektiert draufloszuballern. Wer noch mehr über Total Refusal erfahren möchte, dem empfehlen wir dieses Gespräch hier. Was fix ist: Wir werden auch für die kommende Ausstellung wieder nach Lustenau kommen. Sophie Gogl is in da house! Die Tiroler Künstlerin ist derzeit übrigens auch im Kunsthaus Glarus zu sehen. Wir haben sie in Schwaz kennengelernt, wo sie schon einmal schön frech behauptete: "Ich war's nicht!". Was sie in Lustenau anstellt? Wir sind gespannt.
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Apropos verfolgen: Von folgender Ausstellung wollten wir euch schon lange erzählen. Wir machen's heute noch geschwind, denn die Schau im Fotoforum in Bozen geht heute schon zu Ende. Das Projekt bleibt dennoch ein Spannendes: Von 2018 bis 2021 hat Vicenzo Pagliuca in Südtirol mit der Kamera nach Bunkern gesucht. 350 dieser Befestigungsanlagen finden sich heute noch an der Grenze zwischen Italien und Österreich, heißt es hier. Interessiert hat Pagliuca mit dieser Serie vor allem der pädagogische Wert dieses Erbes – sowie seine möglichen zukünftigen Metamorphosen, heißt es im Ausstellungstext dazu. Wir sagen: Eine ganz unverständliche Schönheit geht von diesen wehrhaften Anlagen aber auch aus. Pagliuca ist übrigens nicht der erste Künstler, der sich mit den Spuren des Krieges in den Alpen beschäftigt. Spontan fällt uns die Serie "Mountain Pieces" von Sissa Micheli ein, die schon einmal im LUMEN zu sehen war. Diesseits des Brenners ist es Gregor Sailer, der für seine Kunst schon die ungewöhnlichsten Stätten aufgesucht hat. Zuletzt hat ihm das Kunst Haus Wien eine umfassende Schau gewidmet. Zu sehen waren dort auch die "The Box", seine Fotoserie aus den Messerschmitt-Hallen in Schwaz, in der Sailer den Fokus auf dunkle Flecken unserer eigenen Geschichte ausrichtet. Besonders auf diesem Gebiet heißt es auch für die Gegenwartskunst: immer schön neugierig bleiben.
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WHAT'S NEXT?

Im TAXISPALAIS Kunsthalle in Tirol in Innsbruck wurde gestern Abend die neue Ausstellung "Gurbette Kalmak/Bleiben in der Fremde" eröffnet. Sie beinhaltet Arbeiten, die Reaktionen auf die politische und gesellschaftliche Situation von Arbeitsmigrant*innen reagieren – der Fokus liegt auf dem "Gastarbeiter"-System in Westeuropa. Zentral steht das Gedicht "Mein Name ist Ausländer" (1981) von Semra Ertan, die sich ein Jahr später als Protest gegen Rassismus selbst verbrannte. Gezeigt werden Arbeiten von Cana Bilir-Meier, Semra Ertan, Sohrab Shahid Saless, Nil Yalter und Hanefi Yeter. "Bleiben in der Fremde" ist das erste Kapitel einer Trilogie, die sich mit Fragen des sozialen Miteinanders beschäftigt.

Weitere Einblicke findet ihr
wie immer drüben auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungansicht "Ines Doujak: Geistervölker", Kunsthalle Wien, 2022 (2) 3x c) BfG, Ausstellungsansicht "Total Refusal", Dock20, Lunstenau 3) 1x c) Vicenzo Pagliuca/BfG, Screenshot Instagram,

1x c) Vicenzo Pagliuca/BfG, Screenshot Instagram (4) c) TAXISPALAIS/Günter Kresser.

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