The Box

























































The Box
2014–2015

EN

The Box was the unofficial name given to small scale secret Soviet facilities such as design bureaux for weapons, aircraft, space and military electronics. These functioned much like Closed Cities, but were typically only around the size of a factory. The name box was usually classified, as were the activities undertaken there. The definate location selected for this project is the secret “Messerschmitt-halle” in the now-disused mines of Schwaz (Tyrol). This secret underground factory for the production of the infamous aircraft was constructed during World War II within the existing infrastructure of the 15th Century silver mines. Hundreds of slave labourers had to work there under horrible conditions in order to successfully produce the world’s first operational jet-powered fighter aircraft. The area is situated about 2000 metres underground in absolute darkness and (nowadays) without the service of any infrastructure. The proposed illumination of these huge caverns is a fundamental requirement in revealing the architecture of this semi-legendary space and in doing so, exploring the visual and emotional impact of one such historically-significant Box.
        The photographs on the surface describe the location where the former forced labor camp constructed for the “Messerschmitthalle” has been situated. Later the French occupying forces used the camp as detention center for National Socialists and named it “Oradour”. Today nothing is reminiscent of this place.

DE

Bei The Box handelt es sich um den inoffiziellen und für vorliegendes Projekt entlehnten Namen einer geheimen sowjetischen Einrichtung meist in der Größe einer Fabrik. Zahlreiche sowjetische Entwicklungsbüros für Waffen, Militärelek-tronik, Luftfahrt oder Weltraumtechnologien wurden diesen Boxes zugeordnet. Die Bezeichnung The Box sowie die in ihr stattfindenden Aktivitäten fielen unter die Geheimhaltungsstufe. Die Anlagen bildeten für Außenstehende, in erster Linie Ausländerinnen und Ausländer, unzugängliche Sperrgebiete. Die Begrifflichkeit der „Sowjet-Box“ als geschlossenes System findet für vorliegendes Projekt eine Erweiterung über nationale, politische und geografische Grenzen hinaus. Als konkreter Ort wurde die geheime, bis heute für die Öffentlichkeit nicht zugängliche „Messerschmitthalle“ aus der Zeit des 2. Weltkrieges in einem Tiroler Bergwerk ausgewählt und fotografisch bearbeitet. Es handelt sich dabei um eine unterirdische Fabrik, in der einst die legendäre Messerschmitt, der erste Düsenjäger der Welt, unter brutalsten Bedingungen von Zwangsarbeitern produziert wurde. Der Ort liegt heute ohne jegliche Infrastruktur in absoluter Dunkelheit zweitausend Meter unter Tag. Erst das konzipierte Ausleuchten der riesigen Kavernen macht die Architektur dieser ansonsten verborgenen, im Fels konservierten Zeitkapsel für das menschliche Auge sichtbar.
        Die Fotografien über Tage beschreiben jenen Ort, an dem sich einst das zur „Messerschmitthalle“ zugehörige Zwangsarbeiterlager befand. Unter französischer Besatzung wurde das Lager mit dem Namen „Oradour“ bezeichnet und als Internierungslager für belastete Nationalsozialisten genutzt. Heute erinnert nichts mehr an diesen Ort.

accompanied/begleitet by/von Susanne Brügger und Piet Wessing,
University of Applied Sciences and Arts Dortmund