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Die Körper
im freien Fall

Einmal durchatmen! Feiertage stehen ins Haus, auch für jene, die das Wochenende nicht religiös begehen. Kurz zu unserer eigenen Tradition: Am Ostermontag wird am besten Kunst serviert. Ist das bei euch auch so? Hier kommen jedenfalls Tipps fürs Wochenende – und darüber hinaus. Anknüpfen wollen wir dabei, wo wir vergangenen Samstag aufgehört haben. Beim Trans Day of Visibility in Innsbrucker Ferdinandeum oder nebenan in der neuen Minipräsentation „Toxic“, wo es – wenn man so will – weiterführend um Körper, die Gewalt am Körper und um Beziehungen geht. Toxisch ist die Gewalt bei Peter Friedl (hier in der Kunsthalle Wien) und seinem Alter Ego im Video "Dummy", der in seiner Wut nach unten tritt. Künstlerisch fruchtbar ist sie bei Richard Hoeck und John Miller, das sieht man immer wieder an gemeinsamen Arbeiten und Ausstellungen, etwa hier nochmal in Innsbruck. In "Mannequin Death" geht die Gewalt gegen ein paar aufgehübschte Plastikkörper, die über einen Abgrund gestoßen werden. Wenn das Fallen doch nicht so schön wäre! Auch wir lassen uns ganz frei in den nächsten Wochen fallen, eine kurze O s t e r p a u s e steht an. Im Mai aber sind wir wieder für euch da und "Die Gegenwart grüßt" kommt verlässlich retour. WTF? Na, eher: What a pleasure!
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Den weiblichen Körpern widmen sich – das ist gut so – inzwischen vor allem Künstlerinnen selbst. Das ist auch bei Sophie Utikal so, die in ihrer Arbeit den Fokus ausschließlich auf den weiblichen Körper legt – und ihr eigenes Ich mit Wurzeln in Kolumbien dabei als Ausgangspunkt nimmt. Im Kunstraum Innsbruck zeigt Utikal derzeit ihre großformatigen Stoffarbeiten, die die Künstlerin fast allesamt händisch näht. Nähte werden hier zu gut sichtbaren Wunden – aber ihre Motive haben sich längst angepasst, eingefügt in eine Welt, die nicht für sie gemacht scheint. Das verrät schon der Titel "She had already learned to breathe underwater". Kämpferisch bleiben ihre ökofeministischen Arbeiten dabei natürlich dennoch. Nicht nur im Museion Bozen, sondern auch im Rahmen der Biennale Gherdeina war Utikal bereits südlich des Brenner zu sehen. Auch im Kunstraum Niederösterreich sind ihre Arbeiten in der Ausstellung "Matrix Bodies" zu sehen. Auch in dieser Gruppenausstellung geht es um Vorstellungsräume, in denen emanzipatorische, auch hybride Lebensformen möglich sind. Kommt sofort auf unsere To-see-Liste für den nächsten Wien-Besuch!
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Was steht da bei euch gerade drauf? Das müsst ihr uns natürlich auch erzählen. Weil wir gerade bei den sich emanzipierenden Körpern waren, machen wir dort gleich noch weiter. Viel zu sehen gibt es in der Studioausstellung im Salzburger Rupertinum zwar nicht, aber doch viel zu lesen. Im Studiozentrum wird aktuell nämlich das queere und feministische Publizieren ins Zentrum gerückt. "Queer*fem* magaZINES" trägt aber nicht nur Publikationen zusammen, in der Schau wird an zeitgenössischen Definitionen bestimmter Begriffe gearbeitet. Zu finden sind in der Sammlung nicht nur wichtige Meilensteine für Queerfeminismus in Zeitschriftenform (Heresies z.B., das von 1977 bis 1993 veröffentlicht wurde), sondern auch neue (digitale) Experimente, wie das "Eye Mama Project" auf Instagram. Entstanden und weiterentwickelt wurde die Ausstellung übrigens in Zusammenarbeit mit der Uni Salzburg und dem Mozarteum. Achtung! Eine Ausstellung, die Zeit braucht. Aber auch eine, die über mehrere Besuche hinweg interessant bleibt. Vielleicht schon gleich am kommenden Wochenende? Das Rupertinum hat jedenfalls über die Feiertage geöffnet.
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WHAT'S NEXT?

Zugänglich ist auch Hannah und Lena Neckels (informiert euch via cybervoid) schön schräge Welt, die vom Wasserfall direkt in den stream of conciousness führt. Für das OK Linz hat das Duo einen Ort geschaffen, wo die Zukunft neu konstituiert wird. Das Internet ist dabei der Schlüssel für eine Community, die den binären Vorstellungen im Leben eine Absage erteilt. Es geht um das Freisein, auch abseits von körperlichen Zwängen. Um sich ganz frei fallen zu lassen. Auch das solltet ihr mal selbst ausprobieren.





Weitere Einblicke findet ihr
wie immer drüben auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "Toxic", Ferdinandeum Innsbruck (2) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "She had already learned to breathe underwater", Kunstraum Innsbruck 3) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "Queer*fem*magaZINES", Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum (4) c) BfG, Ausstellungsansicht "beyond the waterfall in the stream of counsciousness", OK Linz.

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