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Wer die Wahl hat,
geht wählen

Wer die Wahl nicht hat, wurde vergangene Woche wohl auch von folgenden Meldungen überfahren: Brad Pitt feiert sein Debüt als Künstler und zeigt seine Skulpturen in Finnland. In einer Show mit Arbeiten von Nick Cave. Und Pete Doherty wird in Berlin zum Künstlersein befragt. In einer Ausstellung mit seinen (Blut-)Bildern. Warum wollen so viele Popstars auch Künstler sein, fragte auch dieser Kommentar. Ok, lassen wir Künstler mal Künstler sein. Wir schauen lieber einmal mehr auf die Künstlerinnen. Drei von ihnen (Joan Jonas, Marianna Simnett und Alice Neel) werden in diesem Heft prompt zu den "Königinnen der Kunstwelt" gekrönt. Naja! Ihre Arbeiten lassen sich auch ganz ohne Pathos betrachten – gar nicht so weit von unserer Homebase entfernt. Jonas hier im Haus der Kunst in München, Alice Neel in zwei Wochen im Pariser Centre Pompidou. Während von Marianna Simnett die ganz große Show im deutschsprachigen Raum noch aussteht. Dafür ist ihr im Arsenale auf der Venedig-Biennale derzeit ein toller Space gewidmet. Wir haben sie außerdem in bester Erinnerung in einer schmalen (am Ende doch epischen) Präsentation Ende 2019 im Kunsthaus Zürich. Was kommt da wohl noch?
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Jetzt nochmal zurück an den Start. Denn – so muss es (auch!) heißen – Wer die Wahl hat, hat die Qual. Direkt anzuwenden bei der anstehenden Langen Nacht der Museen am 1. Oktober in ganz Österreich. 1 Abend für die vielfältige Museumslandschaft – alles mit 1 Ticket. Ihr fragt, wohin in Tirol? Zwischen 57 Stationen muss man wählen. Ihr könntet den Abend z.B. nutzen, um endlich einmal die aktuelle Überblicksschau zum grafischen Werk von Maria Lassnig (im Bild) anzusehen. Die ganze Lange Nacht und noch einen Tag länger, bis am 2. Oktober, ist sie begehbar. Oder ihr schaut im Kunstraum Innsbruck vorbei, sagt der Otholith Group Hallo, mit deren Videos die 100. Ausstellung im Kunstraum gefeiert wird.
Und apropos Wahl und Qual: Dies- und jenseits des Brenners wird morgen, Sonntag ja auch ge-wählt. Also ganz wirklich. In den Wahlkabinen. Auch deshalb poppten zuletzt immer wieder mal kulturpolitische Themen in unseren persönlichen Timelines auf. Hier z.B.! Wie denn auch nicht diskutieren? Wenn viele Teile der Szene noch an chronischem Long Covid leiden und wohl bald die ersten Rechnungen mit aktualisierten Gas- und Stromtarifen eintrudeln. Auch in den Museen! Für die freie Szene hat schon einmal Oberösterreich Alarm geschlagen. Was ist wichtiger: Geschützte Kultur oder Klimaschutz? Fragte Ö1. Dieser Kommentar hier hat darauf geantwortet. Was sagt ihr? Wie mit der Teuerung umgehen? Wie Kunst bewahren und zugänglich machen – ohne Klimasünden zu begehen? Diese Frage dürfte uns alle noch sehr, sehr, sehr lange beschäftigen. Allein deshalb muss es ja heißen: Wer die Wahl hat, geht wählen.
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Wählen gegangen wird dieses Wochenende ja auch jenseits des Brenners, in Südtirol. In Wahlkabinen. Aber auch abseits davon sind dieser Tage alle auf den Beinen. Vom Festival transart (das morgen endet) noch nicht müde, ziehen Kunstinteressierte längst für die Bolzano Art Weeks (BAW) um die Häuser. Unter dem Titel „Memento/Moment(o)/Monument(o)“ sollen heuer Spuren der Vergangenheit reflektiert werden. Bei 150+ Veranstaltungen, also 60 Ausstellungen, 90 temporäre Events, an 70 Locations in und um Bozen. Um die Wahl zu erleichtern: Hier eine erste Orientierung dazu. Was wir nicht verpassen werden, ist Jasmine Deportas "Sehnsucht" in der Galerie Prisma. Und? Wo trifft man euch an? Ums Zusammenkommen geht es übrigens auch im Caldera-Herbstprogramm der Südtiroler Initiative B.A.U.: Fünf Veranstaltungen sind ab Oktober geplant, wo sich lokale und internationale Expert*innen, zeitgenössiche Kunst, Landwirtschaft und Wissenschaft zum Austausch treffen werden. Mit hoffentlich begeisternden Gesprächen und Lust darauf, Synergien zu entdecken. Hier findet ihr übrigens alle Infos dazu.
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WHAT'S NEXT?

Auf den letzten Metern doch noch geschafft. Die Ausstellung von Jordan Wolfson im Kunsthaus Bregenz stand – wie schön öfter erwähnt – bereits länger auf unserer Must-see-Liste. Und sie bleibt 1 Must see. Die Kunst des US-Amerikaners flirrt, schmettert, blutet und ist definitiv nichts für Zartbeseitete. Demenstprechend vereinnahmend sind die Videos und Skulpturen aber auch.

Mehr Einblicke gibt es
wie immer auch auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht, Kunsthaus Zürich (2) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "Maria Lassnig", Ferdinandeum Innsbruck (3) c) Matteo Attruia, c) SKB/Jasmine Deporta (4) c) BfG, Ausstellungsansicht "Jordan Wolfson", Kunsthaus Bregenz.

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