365 Tage Krieg

Veranstaltungs- und Projektserie anlässlich des 24. Febers

Kristina Kapeljuh, Infografik im Risodruckverfahren

Am 24. Feber 2023 jährt sich der Beginn der groß angelegten Invasion der Russischen Föderation in der Ukraine. Ein Jahr später zählen Luftschutzwarnungen und Beschuss, Angst und Vertreibung nach wie vor zum Alltag der Ukrainer:innen. Ein Ende des Krieges scheint nach allen Expert:innenprognosen derzeit in weiter Ferne zu liegen. Aus diesem Anlass hat das im Künstlerhaus Büchsenhausen angesiedelte Office Ukraine in Zusammenarbeit mit mehreren ukrainischen Künstler:innen und lokalen Kooperationspartner:innen Kunstprojekte und Veranstaltungen initiiert.

Die Plattform Office Ukraine wurde kurz nach dem Beginn des großflächigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine gegründet und unterstützt seitdem Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen aus der Ukraine, die temporär in Österreich Schutz gefunden haben.

Folgende Projekte werden Ende Feber in und um Innsbruck realisiert und gezeigt werden:

365 Tage Krieg
Kristina Kapeljuh
Plakatserie | 4 Plakate mit je 6 Infografiken im Risodruckverfahren

20. 02. – 05. 03. 2023
Öffentlicher Raum (Litfaßsäulen) Innsbruck

Nicht zu vergessen und Krieg nicht als Normalzustand hinzunehmen – das ist das Ziel des Kunstprojekts der in der Ukraine geborenen und derzeit in Innsbruck lebenden Künstlerin Kristina Kapeljuh. In Zusammenarbeit mit Office Ukraine Innsbruck hat sie statistische Daten über den Krieg und seine Auswirkungen grafisch aufbereitet, im Risodruckverfahren produziert und zu vier unterschiedlichen Plakaten zusammengefügt. Die Plakate werden ab dem 20. Feber 2023 zwei Wochen lang in den Straßen Innsbrucks zu sehen sein.

Ohne Titel, ohne Plan
Miki-Mike 665
Mural

Präsentation am 23. 02. 2023, 15:00
Unterführung Universitätsbrücke Süd (bei Universität)

Mit seinem für den 24. Feber entworfenen Mural bringt der ukrainische Künstler Miki-Mike 665 die Lebensrealität der Ukrainer:innen in das Zentrum von Innsbruck. An der Wand der Unterführung der Universitätsbrücke Süd schafft er ein intensives Storytelling, das die Realität, mit der die Menschen in der Ukraine seit Beginn des Krieges konfrontiert sind, aufzeigt und mit dem lokalen historischen und zeitgenössischen Kontext verknüpft.

Ira Kurhanska: 365 Tage – Russlands Krieg gegen mich
Radiosondersendung auf Freirad (Freies Radio Innsbruck)

24. 02. 2023, 16:00
Wiederholung: 25. 02. 2023, 20:00
Radio Freirad

Wie sah der Alltag der Menschen in der Ukraine während der vergangenen 365 Tage aus und wie schaffen sie es, weiterzumachen? Wie kann man die völlige Zerstörung des eigenen bisherigen Lebens überstehen, ohne verrückt zu werden? Kann man sich an regelmäßig über den eigenen Kopf fliegende Raketen gewöhnen (was in der gegenwärtigen Situation permanent wiederkehrender Blackouts tatsächlich einfacher ist)? Die derzeit in Innsbruck lebende ukrainische Vertriebene Ira Kurhanska (Office Ukraine – Shelter for Ukrainian Artists) führt Sie durch die Lebenswirklichkeit der Menschen in und aus der Ukraine. Wir werden eintauchen in das, was das ganze Jahr unter der Oberfläche der lokalen Nachrichten zu diesem Thema geschah – von Musik und DJ-Tracks über den Krieg, Tagebücher und Gedichte, Stand-up-Auszüge und TikTok-Shorts, Memes und Fakten.

Remember the Smell of Mariupol
Zoya Laktionova
Experimentalfilm, Ukraine, Österreich, 2022, 4:33

24. 02. 2023
Screening des Kurzfilms vor jeder Vorstellung im Leokino und Cinematograph
Gespräch mit der Filmemacherin um 18:00 im Leokino

In Remember the Smell of Mariupol (2022) erzählt die in Mariupol geborene Filmemacherin Zoya Laktionova von ihren Erfahrungen seit dem Beginn der groß angelegten russischen Invasion in die Ukraine. Der Kurzfilm wird am 24. Feber 2023 im Leokino und im Cinematograph (Innsbruck) vor jeder Filmvorführung gezeigt. Um 18:00 Uhr, vor der Projektion von Signs of War, einer Zusammenarbeit zwischen dem Osteuropazentrum und Leokino (siehe unten), wird Zoya Laktionova online für eine kurze Gesprächsrunde im Leokino zur Verfügung stehen.

 

Veranstaltungen unserer Kooperationspartner:innen und Unterstützer:innen:

Вечір єдності
Gesprächsabend auf Ukrainisch, organisiert von der Kulturplattform Ukraine-Tirol
23. 02. 2023, 18:00
Die Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a, 6020 Innsbruck

Die Kulturplattform Ukraine-Tirol lädt am 23. Feber 2023 vom Ukraine-Krieg Betroffene dazu ein, den Vorabend des Jahrestages gemeinsam zu verbringen. „Das Beste, was man am Jahrestag des Krieges tun kann, ist, zusammenzukommen, füreinander da zu sein. Wir werden uns treffen, um zu reden, um einander zuzuhören. Um uns auszudrücken, um zu sagen, was uns schmerzt, um uns gegenseitig zu unterstützen und um unsere Wärme zu teilen.“
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten: https://forms.gle/FiNWDw8KnGMyHtFb8

The Distant Barking of Dogs
Screening im Kunstraum Schwaz
23. 02. 2023, 19:00

Kunstraum Schwaz lädt in Zusammenarbeit mit Office Ukraine zu einem Screening und anschließendem Gespräch am 23. Feber ein. Simon Lereng Wilmont begleitete für The Distant Barking of Dogs (2017) den im Osten der Ukraine lebenden zehnjährigen Oleg und seine Großmutter über einen Zeitraum von einem Jahr und zeigt auf, was es bedeutet, in einem Kriegsgebiet aufzuwachsen.

Signs of War
Screening im Leokino in Kooperation mit dem Osteuropazentrum der Universität Innsbruck
Filmstart: 24. 02. 2023
Gespräch: 06. 03. 2023

Das Leokino präsentiert in Kooperation mit dem Osteuropazentrum der Universität Innsbruck den Film Signs of War (Filmstart 24. Feber) – einen beeindruckenden Interviewfilm, der die Perspektive eines Zeitzeugen des Krieges in der Ukraine seit 2014 – des französischen Fotografen Pierre Crom – wiedergibt. Der in der Ukraine aufgewachsene Regisseur Juri Rechinsky arbeitet darin gekonnt mit zwei zentralen Medien des Erinnerns und Dokumentierens: mit der Fotografie und mit erzählter Geschichte. Am Mo 06.03. 18:00 wird sich Pierre Crom im Gespräch mit der Leiterin des Osteuropazentrums Eva Binder dem Innsbrucker Kinopublikum präsentieren.

Veranstaltungsort

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