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Besser als
gewohnt

Mit jedem einzelnen Newsletter besser werden, das ist unser erklärtes Ziel. Also jedes Mal besser als gewohnt sein. Das funktioniert nur, wenn man sich ständig hinterfragt. Und wenn man, so wie das viele Institutionen derzeit machen, seine eigenen Ideale immer mal wieder abklopft. Das Leopold Museum in Wien, bisher einziger Schauplatz für eine Klimaaktion in einem österreichischen Kunstmuseum – könnt ihr euch noch daran erinnern? –, hat 15 seiner malerischen Ikonen jetzt aus dem Lot gebracht. Also ganz absichtlich schief gehängt. Vor allem, um die Schieflage unserer Klimasituation zu verbildlichen. Aber reicht das? KlimaaktivistInnen ins Museum einladen, wie zuletzt in den Tiroler Landesmuseen, geht bereits einen Schritt weiter. Aber welche Schritte könnte man noch setzen? Könnte sich eine Ausstellung ganz autonom selbst versorgen? Das hat Judith Fegerl mit "on/" im Kunstraum Dornbirn ausprobiert. Eine 40 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage verleiht der Installation im Inneren der ehemaligen Industriehalle die nötige (elektrische) Spannung. Keine Sonne, keine Energie – und die Kunst fällt (wäre sie nicht gesichert) in sich zusammen. Hier erfahrt ihr mehr dazu. Ähnlich fragil sind auch die Systeme, die unsere Welt aktuell gerade noch so zusammenhalten. Sie werden brechen, wenn wir nicht besser werden als gewohnt. Zu diesem besser als gewohnt hat uns übrigens die aktuelle Ausstellung im Vorarlberger Architektur Institut (vai) in Dornbirn inspiriert, über das wir schon vergangene Woche kurz berichtet haben. In "Mehr als gewohnt" geht es dort aktuell um die zeitgenössischen Herausforderungen im Wohnbau. Gemeint sind dabei nicht nur die Ökonomisierung des Wohnens, sondern auch die veränderten Wohnbedürfnisse – und natürlich Nachhaltigkeit. Die Ausstellung fordert ein "Mehr" im Wohnbau. Wer jetzt schon interessiert ist, bekommt hier in Podcastform mehr Mehr vom vai und von Leiterin Verena Konrad. Was? Ihr wollt noch mehr? Warum nicht einmal einen ganzen Samstag der beständig schmaler werdenden Grenze von Kunst und Architektur widmen? Gesagt, getan! Let's start.
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Weil wir eben in Innsbruck daheim sind, let's start at home. Hier kümmert sich das aut. architektur und tirol regelmäßig um die nötigen Denkanstöße, was Architektur betrifft. Wir erinnern uns noch an die tiefschürfende Ausstellung "Boden für alle. Eigennutz oder Gemeinwohl?", die 2022 aus dem architekturzentrum wien nach Innsbruck kam. Und dort mit durchaus harten Fakten die Zersiedelung und Versiegelung des Landes auf den Tisch gebracht hat. Aktuell zeigt das aut. Francesca Torzo und "day by day" und stellt damit eine italienische Architektin vor, die mit hohem Verantwortungsbewusstsein und viel Liebe zum Detail baut – u. a. hier oder hier. In einem dichten Ausstellungsparcours verhandelt sie in Innsbruck ganz grundsätzliche Fragen – und das nicht nur in Form von Gebautem, sondern auch mithilfe animierter Zeichnungen oder Möbelentwürfen. Die in Innsbruck (auch) durch die umtriebige Architekturfakultät an der Uni traditionell gut bestückte Community wird's dem aut danken. Wir haben im dazugehörigen ./studio3 für euch schon einmal mit Leiterin Katrin Aste über die Gratwanderung von Architektur und Kunst gesprochen. Nämlich hier.
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Kunst und Architektur, Architektur und Kunst – dass diese zwei Bereiche in den nächsten Monaten stärker zusammenwachsen, ist auch in Brixen zu erwarten. In der dortigen Stadt Galerie ist mit (Architekt) Gerd Bergmeister und (Künstler) Josef Rainer eine neue künstlerische Leitung eingezogen. Jetzt teilen sich also Architektur und Kunst den Raum – im Idealfall wird das ein guter Austausch. Zum Auftakt haben die beiden Neuen jedenfalls schon mal einen "Zwischenraum" installiert, indem so alles Mögliche aufeinanderprallt. Im Galerieraum mit Peter Sandbichler oder Marlies Baumgartner zum Beispiel. Neben der Stadt Galerie wird seit Neuestem zusätzlich das Pharmaziemuseum (mit-)bespielt, wo sich auf Wunsch von Bergmeister/Rainer Michael Fliri und Christian Piffrader eingenistet haben. Für beide Räume hat Musikerin Manuela Kerer eine Melodie erdacht, die sich über ganz Brixen ausbreiten soll. Ja, geht noch mehr? Für euch werden wir beobachten, wie es in Brixen weitergeht. Wir halten euch auf dem Laufenden. Same procedure as every Samstag. Nur immer ein bisschen besser. Hoffentlich jedenfalls.
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WHAT'S NEXT?

Ist mehr auch besser? Oder ist weniger besser? Obwohl das Kunsthaus Bregenz 2023 aufgrund des knappen Budgets mit einer Ausstellung weniger an den Start geht, gibt es aktuell im Weniger ein Mehr an Rahmenprogramm. In unterschiedlichen Themenwochen lädt das Haus derzeit interessiertes Publikum und interessante Persönlichkeiten im Haus zum Austausch. Kommende Woche geht es nach Reden über: ARMUT und ANGST um den FRIEDEN. Das ist inmitten der wehrhaften Installation "Oh Lord Don't Let Them Drop That Atomic Bomb on Me" von VALIE EXPORT (hier haben wir euch schon davon erzählt) natürlich nochmal extra beeindruckend.

Weitere Einblicke findet ihr
wie immer drüben auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungansicht "Judith Fegerl: on/" Kunstraum Dornbirn (2) 3x c) BfG, Ausstellungsansicht "Francesca Torzo: day by day", aut. architektur und tirol 3) 1x BfG, Screenshot Instagram, 1x BfG Screenshot Instagram (4) c) BfG, Ausstellungsansicht "VALIE EXPORT: Oh Lord, Don't Let Them Drop That Atomic Bomb on Me", Kunsthaus Bregenz

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