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Über 7 Brücken
müsst ihr gehen

Was eint uns? Was trennt uns? Viel eint uns. Wenig trennt uns, wie wir in unserem Engagement für die zeitgenössische Kunstszene innerhalb der Alpen immer wieder feststellen dürfen. Egal, ob auf internationalem Parkett inmitten der Kunstmetropole oder in der kleinen Kunstinstitution auf dem Land – die Fragen, die gestellt werden, die Themen, die auf den Tisch kommen, ähneln sich irgendwie. Auch weil es dabei um Debatten geht, die uns alle angehen. Deshalb darf es, kann es – vielleicht muss es sogar – immer wieder bestimmte Verbindungen geben, die aufgezeigt werden müssen. Ums Brückenschlagen geht es derzeit ja auch beim Wiener Architekturkollektiv AKT und Hermann Czech, die dieser Tage intensivst mit den Vorbereitungen für die Architekturbiennale im Österreichischen Pavillon der Biennale beschäftigt sind. Ihr Vorschlag, den Pavillon nach außen hin in Richtung Stadt aufzubrechen, fiel zuletzt – let's say: nicht unbedingt auf Zuspruch. Dem No des Denkmalamts halten AKT/Czech nun ein trotziges Ja entgegen. Wenn schon nicht durch die Mauer, dann wenigstens oben drüber. Mehr dazu hier. Trennendes muss überbrückt werden – also ganz im wortwörtlichen Sinne. Wir bleiben beim übertragenen Sinn, etwa beim Aufzeigen von Gemeinsamkeiten. 🎶 Über 7 Brücken müsst ihr heute mit uns gehen 🎶 Nummer 1: Wer sich einst in der Ausstellung "Zeitgeschichten" im TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol in Innsbruck für die Videoarbeiten des Karrabing Film Collective begeistern konnte, der oder die sollte so schnell wie möglich das Haus der Kunst in München ansteuern, das dem indigenen Kollektiv aus Australien gerade in einem eigenen Abteil eine ganze Schau widmet. Hier lest ihr davon. Das Spiel geht übrigens genauso gut von der Metropole in die Provinz (Nummer 2): Wer die große Bonvicini-Personale in Berlin gesehen hat, dürfte sich gefreut haben, in der kleinen Fondazione Dalle Nogare in Bozen das Soundpiece "Retrospective" zu hören, das dort – und damit in Italien – "uraufgeführt" wurde. Da wie dort: Hauptsache gute Kunst. Und bis der Ö-Pavillon in Venedig finito ist: Für euch nochmal ein bildlicher Recap zur jüngsten, sehr bunten, Kunstbiennale mit dem Duo Scheirl/Knebl. Erinnert ihr euch?
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Bleiben wir für unser Brückenschlag-Experiment noch kurz in der Stadt, wo es ohne Brücken gar nicht geht. Inge Morath hat Venedig geliebt – auf ihre eigene Art und Weise. Mit dem Fotografieren hat die Superfotografin dort erst angefangen, erzählt sie selbst gern. Gut also, dass Venedig zum 100er, der heuer für Morath anstehen würde, eine eigene Schau ausrichtet. Aber nicht nur der Palazzo Grimani, sondern auch das Kunstfoyer in der Versicherungskammer Kulturstiftung in München widmet der gebürtigen Grazerin – die von Berlin nach Salzburg und schlussendlich in die USA wechselte – eine, ja ganz einfach benannt, "Homage". Dort hängt nicht nur ihre berühmte Fotografie eines Lamas am Time Square, sondern auch etliche Porträts der Schönen und Reichen. Und Kunstvollen. Damit sind natürlich meistens Männer gemeint. Und Louise Bourgeois (siehe Bild!). Damit aber nicht genug von Inge Morath. Schon am 25. Februar öffnet das Rupertinum in Salzburg die Schau "Maske und Gesicht", die Vintage-Prints von Inge Morath und Saul Steinberg versammelt – und auch einige der fotografierten Masken in real. Ihr fragt euch, was macht der Salzburger Fotohof (der bekanntlich auch am Inge-Morath-Platz beheimatet ist)? Alternativprogramm mit Heinz Cibulka und Oswald Wiener. Was nicht ist, kann ja noch werden.
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Ja, wenn wir schon bei talentierten, aber leider schon von uns gegangenen Künstlerinnen sind, bleiben wir doch auch dabei. "Now Is the Time" konstatiert die aktuelle Schau zu Kiki Kogelnik im Kunstforum Wien. Die Zeit für Kiki ist gekommen. Bunt, schrill, frech, poppig, ungestüm kommt Kogelniks Pop-Art daher – und bleibt vielleicht auch nachhaltig im Kopf. Nicht nur ihre Malerei, sondern auch die vielen Objekte, Videos und vereinzelt gestreuten Performances, die in der Wiener Retrospektive zurzeit zu sehen sind. Müsst ihr nach Wien, um die Ausstellung zu sehen? Ihr könnt. Ihr könnt aber auch abwarten, denn die Schau wird auch Station im Kunsthaus Zürich machen. Wenn Wien, dann aber auch noch ab in die Secession, wo sich der Kreis zum Anfang dieses Newsletters aber auch schließt. Das eingangs erwähnte Karrabing Film Collective ist dort ab Ende April zu Gast. Bäm! Wehe, wenn das Über-(mindestens-)7-Brücken-Gehen jetzt kein Full-circle-Moment war!
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WHAT'S NEXT?

Apropos apropos: Die Secession betreibt auch einen schönen Podcast, in dem regelmäßig Künstler*innen miteinander ins Gespräch kommen. Für heute: Horcht doch mal in den Talk von Oliver Ressler mit Kodwo Eshun von der Otholith Group. Für alle transalpinen Kunstlover*innen: Ja, genau die Otholith Group habt ihr Ende 2022 doch erst im Kunstraum Innsbruck gesehen – und vor allem gehört. Im digitalen Raum könnt ihr dabei bleiben.

Mehr zufällig Zufälliges findet ihr
wie immer drüben auf Instagram.
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Bildcredits: (1) (c) BfG (2) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "Inge Morath: Homage", Versicherungskammer Kulturstiftung Kunstfoyer, München 3) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "Kiki Kogelnik: Now Is the Time", Kunstforum Wien (4) c) BfG, Screenshot Spotify.

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