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Kunstgeschichten
aus dem Bett

Sagt mal, lest ihr diesen Newsletter eigentlich auch vom Bett aus? Versteht uns nicht falsch – nicht, dass wir euch verurteilen, wenn ihr an einem Samstag bei vollem Sonnenschein um 10 Uhr noch im Bett liegt. Oder wieder? Das jedenfalls kann zurzeit öfter passieren. Auch bei uns. Wegen Corona. Wegen zu viel Frühling. Wegen zu viel alles. Habt ihr trotzdem Angst, was zu verpassen? No worries, das ist eine FOMO-freie Zone. Denn wir bringen die Kunst ja zu euch. Oder jedenfalls was darüber gerade so gesprochen wird. Im Alpen- und im digitalen Raum. Genau dort haben wir uns ja schon öfter mit zeitgenössischer Vermittlung beschäftigt. Oder auch dieses Experiment gewagt. Jetzt jedenfalls folgendes Experiment: Wie kann man deutsche, besser deutsch-deutsche Kunstgeschichte eigentlich zeitgenössisch erzählen? Der deutsche MDR hat's jetzt mit ostKUNSTwest probiert. Geschichte wird dort erscrollbar. Einem Zahlenstrahl beginnend mit 1946 kann man dort bis in die jüngste Gegenwart folgen. Und sich deutsch-deutsche Kunstgeschichten auch non-linear, also in Form eines Netzwerks, erzählen lassen. Die Gegenwart und NFTs sind natürlich mit dabei. Na, was meint ihr? Funktioniert das Erzähl-Experiment? Wir haben jedenfalls einiges dazugelernt: Mehr ist mehr. Und apropos mehr: Gerade geht ja auch bei uns die Frage um, wie können wir mehr leisten? Mehr als einfach zuzuschauen, was da in der Ukraine passiert. Gestern ist das Projekt print for peace online gestartet. Mit diesem einfachen Prinzip: 25 Fotokünstler*innen liefern 25 Prints – mit dabei sind u. a. die wunderbare Stefanie Moshammer (siehe Bild!) oder der Tiroler Daniel Gebhart De Koekkoek (ihn könnt ihr auch in diesem Gespräch noch kennenlernen). Zurück zur Aktion: 50 Euro kostet ein Print. 2 Wochen Verkauf. Der Erlös geht an 3 Hilfsorganisationen (mehr hier), also direkt in die Ukraine-Hilfe. Weil helfen hilft. Auch vom Bett aus.
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Rem Koolhaas in Countryside. A Report, , Ph_Elisa Barison
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Wenn ihr schon im Bett seid, dann könntet ihr den Stapel an Büchern/Magazinen/Zeitschriften, der sich sicher auch auf eurem Nachtisch türmt, mal abbauen. Oder wir liefern euch noch einiges Lesbares dazu. Das hat für uns auch Elisa Barison übernommen, die für unseren Inhaltsschwerpunkt 2022 dieses tolle Intro verfasst hat. Es geht uns ja um eine Neu-Vermessung des uns umgebenden (Alpen-)Raumes. Elisa hat dafür den Begriff der Dezentrale geprägt. Vorher hat sie sich intensiv mit der Provinz beschäftigt – also kulturell gesehen. Lesestoff dazu hat sie mitgeliefert, allen voran Gilles Cléments "Manifest der dritten Landschaft" oder Rem Koolhaas' "Countryside. A Report". Und falls ihr mehr über die Dezentrale wissen wollt, folgt unserem Schwerpunkt. Wir sammeln gerade Stimmen und Geschichten. Bald gibt es mehr. Ihr wollt noch mehr Lesematerial? Auf unserem Schreibtisch liegt das Künstlerbuch von Siggi Hofer, das wir uns aus seiner Secessionausstellung "Still Life" mitgenommen haben. Wobei der Begriff Buch ja weniger zutreffend ist als künstlerisches Newspaper. Schön jedenfalls, wenn das Künstlerbuch auch zeigt, was es noch sein kann. Was wahrscheinlich morgen auf dem Nachtischchen landet: die morgige Ausgabe der Presse am Sonntag. Warum? Ai Weiwei ist Gast-Chefredakteur. Werden wir 1 ausgestreckten Mittelfinger auf der Titelseite sehen? We'll see.
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So. Jetzt hatten wir Kunststoff als digitalen und als analogen Lesestoff. Gibt's vielleicht auch noch was Neues zum Hören? Wir haben unsere Podcast-Ohren für euch gespitzt. Und das eine oder andere ausprobiert. Bisher unbekannt war uns die österreichische Serie "Im Museum". Kurze akustische Besuche führen darin in ganz unterschiedliche Museen. Jede Episode ist einem Werk gewidmet. Beim Hören hat uns natürlich diese Episode zu Margot Pilz "Göttin schuf Eva" gecatcht, die auf ein Werk Bezug nimmt, das auch ihr noch bis 3. April in der Kunsthalle Krems sehen könnt. Generell müsst ihr die ganze Ausstellung von Margot Pilz' gesehen haben! Zurück zum Podcast: Leider ist "Im Museum" schon sehr Wien-lastig – Besuche in Museen im Westen Österreichs stehen noch aus. Ebenso wie Gegenwartskunst ein seltenes Vergnügen ist. Das Prinzip 1 Episode, 1 Werk erinnert uns dafür ein wenig an "Städel Mixtape", eine Reihe, die äußerst empfehlenswert ist – try Rosemarie Trockel! Das Städel widmet sich seiner Sammlung über Musik. Und natürlich Gesprächen. Da hören wir gern hin. Sagt, habt ihr noch 1 Podcast-Tipp für uns? Dann immer her damit.
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WHAT'S NEXT?

Wenn ihr doch Lust auf eine direkte Begegnung mit Kunst habt, dann ab nach Bregenz. Dora Budor bespielt das Kunsthaus Bregenz nämlich nicht einfach. Mit "Continent" hat sich die Künstlerin in die Architektur gegraben, Abdrücke der einstigen Baugrube genommen oder mit dem Kaffeesatz der Mitarbeiter*innen Objekte gegossen. Schlussendlich bringt sie das gesamte Haus mit versteckten, vibrierenden Sextoys zum Beben. Das alles würde man bei dieser minimalistischen Optik gar nicht erwarten.

Weitere Überraschungen aus dem KUB seht
ihr wie immer drüben auf Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) Stefanie Moshammer, S:he, 2021; via "print for peace" (2) c) Elisa Barison, c) BfG (3) c) BfG, Ausstellungsansicht "Margot Pilz. Selbstauslöserin", Kunsthalle Krems (4) c) BfG. Ausstellungsansicht "Dora Budor. Continent", Kunsthaus Bregenz.

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