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Die Gegenwart grüßt

Ein Plädoyer
fürs Unterwegs-Sein

Heute dürfen wir zur Begrüßung einmal ganz in eigener Sache loströten. Auf Instagram wurde das Teil ja bereits enthüllt. Unsere Map der Gegenwart ist seit Kurzem online! Ihr habt noch nichts darüber gehört? Deshalb jetzt diese feine Begrüßung. Seit bald zwei Jahren sind wir als Büro für Gegenwartskunst aktiv, schon viel länger sind wir im Alpenraum unterwegs, ständig auf der Suche nach interessanter Jetztkunst. Unser Reisetagebuch ging bereits über mit Gesprächen, Ausflügen, Bekanntschaften – Zeit also, das empfehlenswert Gesehene ins Digitale zu transferieren. Und schon war unsere Map geboren, die etablierte Institutionen und temporäre Räume umfasst, große Player schätzt und nicht auf die kleinen Geheimtipps vergisst. Nicht alle Markierungen sind nur der zeitgenössischen Kunst gewidmet, aber wir versprechen: Bei jeder Markierung kommt ihr mit Jetztkunst in Berührung. Die Map der Gegenwart ist damit auch unser Plädoyer fürs (verantwortungsvolle) Unterwegs-Sein: Die meisten der Ziele sind in einem Tagesausflug locker mit den Öffis eures Vertrauens zu erreichen, für einige müsst ihr – that's alpine! – auch Berge erklimmen. Unsere These: Digital ist zwar geil, Kunst analog sehen/hören/fühlen aber auch. Und in jedem Fall führt euch unsere Map auf einen Blick vor Augen, wie vielfältig zeitgenössische Kunst in unseren Breitengraden ausgestellt, gesehen, besprochen und vermittelt wird. 200 (in Worten: ZWEIHUNDERT) Orte der Gegenwartskunst sind bis dato in der Map verzeichnet – mit jeweils kleinen Einordnungen und ergänzenden Geschichten (ihr könnt sie sehen, wenn ihr auf die Markierungen klickt). And now? Jetzt seid ihr dran! Scrollt euch mal durch, hakt ab, was ihr kennt und bleibt neugierig auf das, was ihr noch nicht kennt. Das sind wir ja auch weiterhin. Denn HAHA, glaubt ihr wir erheben einen Anspruch auf Vollständigkeit? Nope. Unser Netzwerk soll und muss weiter wachsen. Deswegen weist uns doch darauf hin, welche Orte (und Initiativen!) für zeitgenössische Kunst in unserer Übersicht noch fehlen. Oder welche vielleicht gar nicht dazu passen. Und erzählt gleichzeitig, was euch besonders gefallen oder enttäuscht hat. Gemeinsam schreiben wir die Gegenwart. Klingt kitschig, ist aber so.

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Weil wir gerade in the mood für Nostalgie sind: Erinnern wir uns jetzt kurz an unsere Anfänge zurück. Vor zwei Jahren haben wir uns – mitten im ersten Lockdown – die Frage gestellt, welche digitalen Angebote für Museen denn gerade (auch aus der Not heraus) aus dem Boden schießen – und welche schlussendlich bleiben werden. Gestern Abend wurden in Deutschland die DigAMus-Awards vergeben. Zum bereits zweiten Mal. Ausgezeichnet werden dabei genau die besonderen, innovativen DIGitalen Angebote für MUSeen. Hier findet ihr weitere Infos zur Initiative. Gewonnen hat u.a. uiivit (in der Kategorie Games & Apps) ein Lernspiel des Johann Jacobs Museum in Zürich, bei dem es darum geht, Dinge von gestern heute zu verstehen. Wer sich für das Projekt interessiert, hier lang. Organisiert wird der DigAMus-Award übrigens von Ehrenamtlichen, Preisgeld haben die Gewinner*innen also keines abgestaubt. Aber immerhin vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für ihre digitalen Konzepte. Nominiert war übrigens auch die Museum-Version von Tinder, Ping! des Badischen Landesmuseums, das wir euch in diesem Newsletter schon einmal vorgestellt haben. Oder eine digitale Initiative der Kunsthalle Bremen, die im Vorfeld zu ihrer Ausstellung "Haarige Geschichten" um kreative Mithilfe ihrer BesucherInnen bat. Eingesandt wurden daraufhin über 1000 Fotos. Eine Auswahl dieser haarigen Geschichten wurde schlussendlich Teil der Ausstellung. Um was es in der Ausstellung schlussendlich ging, könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen. Wie ihr seht, auch bei den digitalen Angeboten sind die Zugänge vielfältig. Das haben wir vor zwei Jahren bereits im Gespräch Künstler und Kunstvermittler Hannes Egger herausgefunden (hier zum Nachsehen). Er hat in dieser Zeit übrigens ganz spontan ein Game für eine Ausstellung im Museum Kunstmeran konzipiert. Ein spielerischer Türöffner für eine damals geschlossene Ausstellung. Aktuell kann man Hannes Egger im gleichen Museum übrigens als Künstler erleben: In der Jubiläumsausstellung "Kunst ist" ist seine Arbeit "The truths needs new images" zu sehen, die eigentlich mehr ein Prozess ist: Handlungsanweisungen laden ein, um über Raum, Realität und ich nachzudenken. Was ist da noch Vermittlung und was schon Kunst?

An dieser Stelle folgt eine kurze
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Jetzt folgt bitte kurz unseren Handlungsanweisungen: Öffnen wir noch einmal unseren Hirnordner für "Kunst im öffentlichen Raum", den wir in diesem Sommer ja ordentlich mit dem Großthema "Kunst in der Landschaft" gefüllt haben. Wir waren dafür dies- und jenseits des Brenners, in Vorarlberg und Bayern unterwegs. Was uns bisher noch fehlt: Die (Ost-)Schweiz! Entdeckt haben wir dort nun die Initiative stadtprojektionen, die genau umsetzt, was ihr Name schon verrät: Projektionen von Fotografien und stummen Filmarbeiten regionaler, nationaler und internationaler Künstler*innen. Richtig! In der Stadt. Genauer in St. Gallen. Bestrahlt werden unterschiedliche Orte, temporär ein ganzes Quartier. Im Austausch mit Kunstschaffenden werden außerdem ortsspezifische Arbeiten realisiert, der Blick wird dabei auf den Stadtraum gelenkt und darauf, wie dieser wahrgenommen wird. Die Spielzeiten sind ganz nebenbei auch einleuchtend: Von der Dämmerung bis Mitternacht. Hier gibt es noch mehr Lesestoff zum Projekt. Aktuell läuft übrigens das Format der EINFACHE PROJEKTIONEN, das nicht auf ein größeres Stadtgebiet abzielt, sondern aus einem Ladenlokal flimmert. Ohne Trara. Einfach nur für die Nachtschwärmer*innen da. Am 8. November startet die neue Projektion mit Lucia Moholy, im Dezember geht es weiter mit Sylvie Fleury. Initiiert wurde stadtprojektionen 2016 übrigens von Anna Vetsch und Nina Keel, die auch hinter Heimspiel stecken. Davon müssen wir demnächst unbedingt noch einmal ausgiebiger sprechen!
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WHAT'S NEXT?

Um up to date zu bleiben, durchkramen wir regelmäßig aktuelle Literatur zur Gegenwartskunst. Einen Erklärungsversuch für das, was uns heute umgibt, unternimmt jetzt der österreichische Kunsthistoriker Robert Fleck. Und wählt dabei den simplen Titel "ART. Kunst im 21. Jahrhundert", das Buch ist diese Woche erschienen. Fleck (Jahrgang 1957) zeichnet darin auch nach, wo die Ursprünge heutiger Fragestellungen liegen – und referiert dabei gar nicht nur auf die üblichen Verdächtigen.

Ein genaueren Blick ins Buch gibt es
demnächst wie immer drüben bei Instagram.
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) ⁠2x (c) BfG (2) c) 2x BfG (3) 2x BfG, Screenshot Instagram (4) Cover von ART. Kunst im 21. Jahrhundert.

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