newsletter-header-buerofuergegenwartskunst
Die Gegenwart grüßt

Gemeinsam
statt einsam

Do you remember? Letzten Samstag ging es darum, gute Netzwerke zu knüpfen. Heute geht es darum, das Gute auch ordentlich einzutüten. Siehe Bild. 👀 Um dieses wird heute, Samstag ja wohl keiner mehr herumkommen. In Paris wurde das neue, posthume Megaprojekt von Christo offiziell eröffnet: Der "Arc de triomphe, wrapped", den Christo und seine Partnerin Jeanne-Claude vor sechzig Jahren erdacht haben und jetzt sein Neffe ausgeführt hat. Es ist Christos letzter Triumph. Ein weiteres Projekt dieser Größenordnung wird es wohl nicht mehr geben. Wir zeigen euch im Bild übrigens absichtlich nicht das fix verpackte Stück Denkmal, sondern einen Schnappschuss aus der Vorbereitungszeit. Vor allem weil uns das Dahinter solcher Riesenprojekte interessiert – allerspätestens seit wir 2016 dank Christo übers Wasser gingen und allerallerspätestens seit dem dazugehörigen Film, der ab heute auch auf ARTE läuft. Darin erfährt man hautnahe, wie Christos Intervention über die Bühne ging. Mit viel Geschrei! Am neuen Pariser Projekt sollen ja insgesamt rund 1000 Personen beteiligt sein, 25.000 Quadratmeter Stoff wurden verarbeitet, gelegt, geknüpft. Dass all der Kunst-Stoff wie schon bei den "Floating Piers" am Iseosee am Ende auch recycelt werden will, ist nicht selbstverständlich. Nachhaltigkeit ist bei Anlässen wie der Biennale in Venedig inzwischen ein großes Thema – auch hinter den Kulissen. Geplauscht haben wir darüber schon einmal mit dem Tiroler Tobias Weissbacher, der als technischer Manager schon seit immer im Kunstbereich arbeitet; u.a. diverse Male im Österreichischen Pavillon in Venedig. Was er uns genau erzählt hat, lest ihr hier noch einmal nach. Und Paris? Habt ihr schon ein Zugticket? Okay, wir gestehen: Wir werden den Arc de triomphe von der Ferne anhimmeln – oder hier im Livestream. Und uns an den Iseosee zurückerinnern. Und uns wird einfallen, dass das Schönste an Christos Arbeiten das (Kunst-)Erlebnis mit unzähligen anderen (Kunst-)Begeisterten ist. Hach!
Bildschirmfoto 2021-09-18 um 07.51.40
Bildschirmfoto 2021-09-15 um 21.18.54
Bildschirmfoto 2021-09-15 um 21.20.11
Derzeit gilt es ja nicht nur zusammenzukommen, um gemeinsam wieder Kunst zu sehen, sondern auch gemeinsam über die Zukunft der Kunst zu sprechen. Anlässlich der schicken Art Basel etwa machen sich die Engadin Art Talks mit Maria Balshaw, Chris Dercon, Susanne Pfeffer und Storm Janse van Rensburg kommende Woche on stage Gedanken über das künftige Museum – hier könnt ihr per Livestream mitsinnieren. Aber auch in nicht so elitären Kreisen grübelt man im Nachhall der Pandemie über Kulturangelegenheiten. In Österreich soll die "Kunst Kultur Strategie 22" demnächst volle Fahrt aufnehmen, in Innsbruck läuft der Prozess der "Kulturstrategie 2030" bereits seit rund eineinhalb Jahren. In beiden Fällen spielt Partizipation bei der Gestaltung von Zukunft eine zentrale Rolle. Schaffen es diese Initiativen endlich, alle an einen Tisch zu holen? Und: Kann man sich dazu vielleicht Anleihen aus der Kunst holen? Eine neue alte Gemeinschaft propagiert derzeit z.B. eine Gruppenschau in der lauschigen Stadt Galerie in Brixen. Bespielt wird diese derzeit vom Südtiroler Künstlerbund. Kuratorin Elisa Barison hat für "Hoangortn" vier Künstlerinnen (Charlotte Aurich, Margareth Kaserer, Franziska Schnik und Maria Walcher) zusammengetrommelt – und einen (Watt-)Tisch aufgestellt. "Hoangortn" kann man ganz einfach als Raum des Zusammentreffens verstehen, wo Austausch gefördert und Identität gestiftet wird. Einen solchen Ort hat Barison nun in der Stadt Galerie geschaffen. Der Übergang zwischen Ausstellungsstück, Bibliothek, Publikum und Alltag ist jetzt ein fließender. Neben Spiel, Gespräch und Spaß werden in Gesellschaft natürlich auch die ganz großen Fragen, etwa zu Migration oder Tradition aufgeworfen. Bestes Ambiente! Also? Mochmer an Watter?
An dieser Stelle folgt eine kurze
Wenn dir unser Content gefällt, kannst du uns einen Kaffee spendieren.
Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Einen Aspekt des Miteinander hatte ja auch unser Sommerspecial, das ihr nach wie vor hier auf unserer Homepage findet. Kunst in der Landschaft = Kontemplation – irgendwo will das Erlebte aber auch mit anderen besprochen werden. Die vielen positiven Reaktionen von euch zu den von uns vorgestellten Initiativen hat uns übrigens angespornt, weiter nach spannenden Möglichmacher*innen Ausschau zu Halten. Auch wenn's kalt und früh dunkel wird! Feldkirch hält mit Lichtkunst dagegen. 2017 wurde der Verein "Lichtstadt Feldkirch" gegründet, zum zweiten Mal wird heuer das Lichtfest in der Stadt steigen. Natürlich mithilfe von Gegenwartskunst. Mit im Organisationsteam sind u.a. Thomas Häusle & Sina Wagner vom Kunstraum Dornbirn (von Oursler werden wir demnächst berichten) und Arno Egger von der Johanniterkirche Feldkirch – beides Institutionen, in denen wir beim Reisen in Richtung Westen gerne regelmäßig aufschlagen. Was könnt ihr euch unter der Lichtstadt vorstellen? Ein paar Eindrücke vom ersten Festival gibt es hier. Rund 30.000 Besucher*innen sollen damals schon über die leuchtende Jetztkunst mitten in der Stadtlandschaft gestaunt haben. Für heuer angekündigt sind u.a. Interventionen von OchoReSotto, NEONGOLDEN, Peter Kogler oder Brigitte Kowanz. Am 6. Oktober geht das Licht an!

IMG_6150
IMG_6149

WHAT'S NEXT?

Na, habt ihr's bemerkt? Das Buchcover aus unserem heutigen Buchtipp passt nicht nur perfekt zum Plakat der eben besprochenen Lichtstadt Feldkirch, sondern auch perfekt in jede Gegenwartskunst-Bibliothek. Über 70 contributors haben bei "The Extreme Self", einer Graphic Novel der anderen Art, mit angepackt. Shumon Basar, Douglas Coupland und Hans-Ulrich Obrist sind die Initiatoren von Buch(-Reihe) und Ausstellung in Toronto. Einstanden ist jetzt ein wildes, abgefreaktes Kaleidoskop an Memes und artwork, das sich in voll in der digitalen Welt verortet. Um dort mit Paradoxien dieser noch nicht ganz vertrauten, virtuellen Gemeinschaft zu jonglieren. Das ist nicht nur scary, sondern auch leider geil. Mehr über die Entstehungsgeschichte erfahrt ihr hier.


Pssst... und ein paar (Buch-)Einblicke
gibt es bei uns drüben auf Instagram!




Bildschirmfoto 2021-09-15 um 21.19.47

Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) ⁠ (c) 2021 Christo and Jeanne-Claude Foundation, Foto: Matthias Koddenberg (2) c) BfG Installationsansicht: Hoangortn, Stadt Galerie Brixen (3) BfG Screenshot Instagram, Foto: Darko Todorovic & Instagram (4) c) BfG, Cover von "The Extreme Self", Walther König: 2021

"Die Gegenwart grüßt" ist
ein Newsletter von

LOGO-buerofuergegenwartskunst-1c
instagram youtube facebook custom custom 
Unterstützen:
Paypal | Buy me a Coffee
Logo_INNSBRUCK_stempel
BM-KK.cbda223.79e0f96a7def11457f163729e93c8e72
Landeslogo_sw