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Im Parlament
der Murmeltiere

Juni ist der Monat der Fotografie, jedenfalls in Europa. Warum also nicht zur Monatsmitte kurz rekapitulieren? Wo hingehen für zeitgenössische Ansätze im Feld der Fotografie? Ausgelotet werden sie alle zwei Jahre am Ende der Alpen, etwa bei der "Foto Wien", die derzeit im Museumsquartier (Hauptausstellung) und an insgesamt 110 Orten mit 90 Partner*innen in ganz Wien stattfindet. Motto ist heuer übrigens "Photography lies", u. a., wenn in "Crossing Lines. Politics of Images" über die Macht aktueller (Kriegs-)Bilder nachgedacht wird. Mit "Powerplay – Fotografische Synergien von Kunst, Mode und Musik" ist dagegen "Gmunden Photo" überschrieben. Ihr merkt, wir sind schon in Richtung der Alpen unterwegs. In Gmunden jedenfalls werden ab Juli 16 Künstler*innen in Ausstellungscontainern mitten im Stadtpark Platz finden, Historisches wird dabei Zeitgenössischem gegenübergestellt. Da kracht dann etwa Elfie Semotan auf Eric Asamoah. Inge Morath aber fehlt. Sie, die heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, ist aus dem Fotojahr 2023 ja eh nicht wegzudenken. Jetzt jedenfalls ist die österreichische Fotografin im Salzburger Fotohof einmal ganz in Farbe zu sehen – das hatten wir euch ja schon angekündigt. Und zu guter Letzt nochmal von Historischem in die Gegenwart zurück: Im Fotoforum in Bozen ist heute noch "Another Love Story" zu sehen, mit Arbeiten der 1992 geborenen Karla Hiraldo Voleau, die Impressionen ihrer (zerbrochenen) Beziehung mit einem Schauspieler reenacted – so als ganz persönliche Form der Verarbeitung. Mehr dazu erfahrt ihr hier. Und jetzt seid ihr dran: Welche (Foto-)Ausstellung würdet ihr uns empfehlen?
Vielleicht habt ihr fürs Empfehlen gerade gar keine Zeit. Vielleicht seid ihr gerade in Basel unterwegs? Auf der ein oder anderen Kunstmesse? Oder gar der "Photo Basel"? Traditionellerweise fahren die Museen zur Messezeit ja auch ihre Kräfte hoch – und laufen bisweilen zu Höchstleistungen auf. Dafür lohnt es sich auch, die Stadt zu verlassen. Im Kunsthaus Baselland ist mit "Nature.Sound.Memory" etwa einmal mehr ein künstlerischer Blick auf Klimawandel und Co. zu sehen – und zwar vornehmlich mit Videoarbeiten, die sich neben dem Klima eben auch mit Sound und Erinnerung auseinandersetzen. Nicht fehlen darf da Joan Jonas – wir haben sie euch erst vor Kurzem im Rahmen ihrer großen Personale im Haus der Kunst in München nähergebracht. Mit dabei ist aber auch Monira Al Qadiri, die noch bis Anfang Juli im Kunsthaus Bregenz zu sehen ist. Verpassen solltet ihr sie dort jedenfalls nicht. Mit 17. Juli wird die Künstlerin aus Kuwait übrigens von Michael Armitage abgelöst. Auch aus dem KUB-Programm kennt ihr Otobong Nkanga, die derzeit auch Teil der Naturbilder-Ausstellung in der Foundation Beyeler in Riehen ist, die zur Art Basel selbstverständlich auch eigene Öffnungszeiten anbietet. Big gefeatured wird dort gerade die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo. Mit ihren Arbeiten sind wir jetzt endgültig weit von der Fotografie weggekommen – und doch bei tollen Künstlerinnen geblieben.
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Zu guter Letzt nun aber wirklich nochmal hinauf auf den Berg. Oder mitten rein. Da war erfreulich zu hören, dass die Biennale Gherdeina in Lorenzo Giusti einen Kurator für die kommende Ausgabe 2024 gefunden hat, die er wiederum "Parliament of Marmots", wohl angelehnt an eine der bekanntesten Dolomitenlegenden, überschreiben wird. Das hat uns natürlich zu unserem Tipp aus dem vergangenen Newsletter erinnert, dem "Parlament der Pflanzen II", das derzeit im Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen ist. Um mögliche Synergien zwischen Berglandschaft und zeitgenössischer Kunst wird es auch am 22. Juli gehen, wo Giusti Leitlinien seines Projekts in St. Ulrich vorstellen wird. Gleichzeitig steht auch die erste Diskussionsrunde auf dem Programm, mehr dazu hier. Weil es bis zur Biennaleeröffnung 2024 ja noch etwas dauert, wird derweil ein Tal weiter bei der Trienala Ladina seit gestern wieder Gegenwartskunst gezeigt. Mit "Kunst als Weltaneignung und Welterfindung" hat Kurator Günther Oberhollenzer sich einiges vorgenommen. Eine Besichtigung der Schau haben wir uns vorgenommen. Derweil könnt ihr euch einlesen, wenn ihr mögt – und zwar direkt hier. Oder in unser Gespräch mit Günther Oberhollenzer eintauchen. Findet ihr hier.

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Ich, ich, ich – oder wir, wir, wir, das wird auch langsam fad. Deswegen haben wir beschlossen, dass unser Newsletter demnächst auch mal was von euch zeigt. Dazu haben wir besondere people ausgesucht, die uns special content liefern werden, eben als Expert*innen ihrer eigenen Region. Dafür wird unser Newsletter in Zukunft immer wieder mal gehostet. Also temporär. Abwechslungsreich bleibt er dabei. Und unruhig, so wie ihr uns kennt. Mehr dazu gibt's in den nächsten Wochen. Stay tuned!





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Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "Crossing Lines", MQ Wien (2) 3x c) BfG, Ausstellungsansicht "Joan Jonas", Haus der Kunst München, 2022 3) 2x c) BfG, 2022 (4) c) BfG..

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