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Ganz close
im Kunstareal

2 Jahre "Gegenwart grüßt" – Zeit für die Gretchenfrage: Wie habt ihrs eigentlich mit der Kunst im Urlaub? Besser: Wie habt ihr's eigentlich mit dem Urlaub? Ist da pure Entspannung im Neuentdecken angesagt? Oder absolutes Abschalten vom allem? Keine Angst, wir finden beides gut. Man muss nicht's neu entdecken. Und sollte vielleicht auch mal wirklich abschalten. Also von der Kunst. Wir haben's zuletzt so halb-halb probiert. So ganz lässt uns die Gegenwartskunst nicht los. Auch fernab der Berge. Besonders das ferne Krakau nach Heimat schmeckt. Das MOCAK zeigt dort derzeit mit Jakub Julian Ziolowski einen der erfolgreichsten polnischen Künstler der Gegenwart. Und in der hauseigenen Sammlung einen (Video-)Schwerpunkt zu VALIE EXPORT. Wie passend, dass um die Ecke, in Wien ganz fresh eine umfassende Retrospektive zur Pionierin der feministischen Avantgarde eröffnet wurde. Mit ganz neuen Einblicken ins Werk der Performance-, Medienkünstlerin und Filmemacherin. Erinnerungen an die vor Kurzem geendete Intervention im Kunsthaus Bregenz (wir haben berichtet) oder ihr Schwerpunkt im Fotomuseum Winterthur – und nicht zuletzt die Schau im Museion Bozen (2011!) flammen bei uns auf. Und schon ist auf die Erholung wieder vergessen. Ist 2023 eigentlich das Jahr der VALIE EXPORT? Den Anschein jedenfalls hat's.
Wenn sich eine Tür auftut, schließt sich eine andere – auch so könnte dieses berühmte Sprichwort lauten. Zusperren wird die Galerie Prisma in Bozen, aber nur um sich im Herbst mit vollem Elan wieder zurückzumelden. In 33 Jahren wurden dort über 300 Ausstellungen gezeigt, schreibt der Südtiroler Künstlerbund, der die Ausstellungsfläche seit jeher bespielt, hier. Schon ganz bald soll der Raum als integrativer Bestandteil eines erweiterten Kunstareals mit Präsentationsräumen und Künstler*innenateliers neu eröffnen. Bevor der Kunstraum endgültig close-t, ist jetzt noch die Schau "So close!" zu sehen. Wo es eben weniger ums Zusperren, denn ums Öffnen geht. Und zwar ums Sich-Öffnen gegenüber Kolleginnen. Die Künstlerinnen Ali Paloma (mit der wir hier schon einmal sprechen durften) und Mirijam Heiler sind sich nämlich in ihrer Arbeitspraxis zuweilen ziemlich close. In Südtirol findet man gleich mehrere gemeinsame Werke der beiden im öffentlichen Raum, hier oder hier. In der Galerie Prisma gehen sie nun auf die Gemeinschaftszeit ein – und in Solowerken darüber hinaus. Auf den ersten Blick eröffnet sich da eine nicht nur farblich zarte Welt, die sich am Ende als wehrhaft und stachelig entpuppt. Vielleicht allein weil man gemeinsam stärker ist. In den Arbeiten der Schau werden komplexe Systeme demontiert und nach feministischen Fragestellungen analysiert, schreibt Kuratorin Lisa Trockner in ihrem Ausstellungstext. We like. Die Ausstellung ist noch bis 21. Juli zu sehen. Und unser Besuch rückt closer und closer – versprochen! Auf Insta nehmen wir euch mit.
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Nicht nur in Bozen, auch in Innsbruck schließt sich (wieder) eine Ära. Das Ende gehört zum Fellowshipprogramm im Künstlerhaus Büchsenhausen aber dazu. Derzeit verabschieden sich die Stipendiat*innen von 22/23 mit ihrer eigenen Ausstellung im Kunstpavillon, die Büchsenhausen-Chef Andrei Siclodi – mit dem wir übrigens hier schon einmal über das Künstlerhaus gesprochen haben – heuer mit "Faults and Bridges" überschrieben hat. In der Ausstellung von Luis Guerra, Bettina Knaup, Alice Sarmiento und Endi Tupja werden komplett unterschiedliche Positionen gezeigt. Mal als Malereien mit Erinnerungslandschaften (Guerra), an anderer Stelle in der Anhäufung von Abfall als kapitalistischem "Kulturgut" (Knaup). Vorbei an Verwerfungen geht es um den Brückenschlag, nämlich auch in Richtung von Tiroler Künstler*innen, die die Fellows in die Ausstellung einluden. Mit dabei sind Benjamin Zanon oder Isabel Peterhans. Bevor in Innsbruck übrigens wieder neue Fellows begrüßt werden, konnten sich Künstler*innen jeglicher Couleur mit ihren Ideen für die Ausstellungssaison der Künstler:innenschaft 2024 bewerben. Oder für den Wettbewerb von Kunst im öffentlichen Raum, der bis 10. September läuft. Wie schöne Aussichten: Auch 2024 sollen in Tirol "solidarische Räume" eröffnet werden. Und weil wir schon bei Open Calls sind: Auch die Galerie 5020 in Salzburg sucht nach Ideen – und zwar ganz ohne thematischen Überbau. Bewerben kann man sich bis 31. August hier.

WHAT'S NEXT?

Wisst ihr noch damals, der erste Hype um NFTs? Ja 2019, als Museen und Kunsträume zumeist geschlossen hatten. Und der Bored Ape Yacht Club erst frisch eröffnete. Es wurde digital frohlockt – jedenfalls solange, bis die Bubble platzte. Deutschlandfunk Kultur blickt jetzt noch einmal zurück auf diese stressige Zeit, die heute vor allem nach Gier und True Crime riecht. In "Billion Dollar Apes – Kunst, Gier und NFTs" geht's drunter und drüber, auch akustisch. Hört mal rein!





Weitere Tipps und (Seh-)Empfehlungen
findet ihr wie immer
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Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "VALIE EXPORT: Retrospektive", Albertina Wien (2) 3x c) Leonhard Angerer in "So Close!", Galerie Prisma 3) 3x c) Daniel Jarosch in "Faults and Bridges", Kunstpavillon Innsbruck (4) c) BfG, Screenshot Spotify.

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