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Freud
und Leid

No idea, ob es euch genauso geht. Aber merkt ihr gerade dieser Tage nicht auch einmal mehr, dass Freud und Leid am Ende doch so nahe liegen? Lassen wir die vergangene Woche nochmal Revue passieren: Einerseits wurde im D/A/CH-Raum ausgiebig Fasching gefeiert. Party! In! Verkleidung! Andererseits fallen von unserer Homebase Innsbruck aus knapp 1500 Kilometer entfernt Bomben – seit 365 Tagen. Dieser Newsletter der ZEIT hier etwa zählt seit 24. Februar jeden einzelnen Tag dieses schrecklichen Krieges in der Ukraine mit. Nicht ganz unberechtigt fragt man sich da auch in unseren Breitengraden: Ist es überhaupt angebracht, zu feiern? Das Wiener MAK antwortet auf die Frage mit einem lautstarken hell, yes! Und zeigt in "The Fest. Zwischen Repräsentation und Aufruhr" gleichzeitig, dass Feiern durchaus emanzipatorisches Potenzial hat. Denkt an "Reclaim The Streets" in UK – oder die Aktionen von Gelitin, die mit ihrer Kraft übrigens erst letztes Jahr in Innsbruck so richtig einschlugen. Wer sich nicht mehr erinnert: siehe hier. Dass das Feiern Menschen zusammenbringt und gemeinsam Neues entstehen kann, schwingt in einem Gros Werken der MAK-Schau mit. Zugleich treffen darin zeitgenössische Kunst (u.a. von Yinka Shonibare), Auftragsinterventionen von Peter Sandbichler oder Exzessobjekte von Patrick Rampelotto (gugg' Bild!) auf schön funktionale Objekte der angewandter Kunst – alles zum Feiern eben; Schmuck. Geschirr. Kostüme. Alles in allem: "The Fest" in ein Fest. Bis 7. Mai könnt ihr euch noch davon überzeugen.
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Wo Freud, da auch Leid. Vom Krieg haben wir eingangs bereits gesprochen, er ist auch in unserer Homebase Innsbrucker präsent. Das ist auch wichtig. Dafür sorgt im kulturellen Leben u.a. das Office Ukraine. Diese Initiative kümmert sich um ukrainische Kulturschaffende in Westösterreich. Neben dem Vermitteln geht es da ums Sichtbarmachen von Stimmen und von Kunst aus der Ukraine. So wie in dieser Ready-To-Print-Ausstellung hier in der Neuen Galerie, die schon Ende 2022 bildmächtig vom Angriffskrieg und dem (Kriegs-)Alltag berichtet. Zurzeit erinnert ein großes Mural von Miki.Mike 665 in unmittelbarer Uninähe an 365 Tage Krieg – ebenso wie eine Plakatserie von Kristina Kapeljuh, einer jungen, ukrainischen Künstlerin, die seit Juli 2022 als artist in residence im bilding in Innsbruck tätig ist. bilding? Ihr kennt die Kunst- und Architekturschule noch nicht? Dann wird's Zeit. Hier geht zum pickepackevollen Programm, das das Vorzeigeprojekt für junge Menschen anbietet. "bilding grenzenlos" hieß übrigens das Sommerprogramm 2022 in der Kunst- und Architekturschule, das speziell auf die aktuelle Fluchtsituation von Kindern und Jugendlichen reagierte. Ihr seid an derart innovativen Vermittlungskonzepten interessiert? Unter unserem Stichwort "Zeitgenössisch vermitteln" findet ihr hier einige spannende Initiativen.
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Dass im Zusammenkommen Neues entsteht, daran glaubt auch Basis Vinschgau. In der Reihe "Break the Silos" geht es inzwischen in der dritten Ausgabe darum, veraltete Strukturen aufzubrechen – und der Subkultur in Südtirol mehr Platz zu verschaffen. Es geht auch um Nichts weiter als: Berge versetzen. Am 3. März ist es so weit: Kulturaktivist*innen werden gemeinsam im Museion über das kulturelle Ökosystem nachdenken. Treffen wird dort u.a. die Vienna Club Commission auf den Ostwestclub in Meran und das Bozner Festival transart. Beheimatet ist Basis übrigens im Südtiroler Vinschgau, und ist neben Co-Workingspace, Treffpunkt oder Konzertplatz eben längst Institution. Im Grunde der place to be. Dementsprechend empört hat die Öffentlichkeit darauf reagiert, als im Herbst letzten Jahres die Bagger anrückten – und dem Ensemble an einstigen Militärbauten, wo in den letzten Jahren so viel kulturelle Energie hervor platzte, an den Kragen gingen. Hier lest ihr nochmal alles dazu. Mit "Breaking Silos" gilt es nun, in die Zukunft zu schauen. Eine Vision für 2025 soll her. Wir werden berichten!
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WHAT'S NEXT?

Vom Vinschgau für 1 Hupf nach Liechtenstein, why not? Während man dort in den Ausstellungsräumen noch die Megaausstellung mit (neuen) Arbeiten Candida Höfer und (neuen und älteren) Arbeiten aus der Sammlung des Kunstmuseums und der Hilti Art Foundation sehen kann, ist ins Untergeschoss Martina Morger eingezogen. Um ihre "Artists Choice" wurde sie gebeten, also hat sie Sammlungswerke ausgesucht. Die Künstlerin wird Kuratorin. Eine, die fragt: "Are we dead yet?" Oder sind wir einfach nur müde?

Mehr zufällig Zufälliges findet ihr
wie immer drüben auf Instagram.
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Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "The Fest", MAK Wien (2) 1x c) Andrei Siclodi, 1x BfG 3) 1x c) BfG, Screenshot Instagram, 1x BfG, Screenshot Instagram. (4) c) Kunstmuseum Liechtenstein/Sandra Maier

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