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Die Gegenwart grüßt

Begegnungen
in Sprache und Farbe

Diesem Frühling ist noch nicht zu trauen. Der Winter scheint noch allerorts durch. Auch wenn die Öffnungsschritte gerade überall im Alpenraum konkreter werden. Doch was wird uns in den nächsten Monaten noch blühen? Hoffentlich viel bunte Gegenwartskunst – innen wie außen. Seit nunmehr zehn Monaten, rund um die Uhr, konnte man Lois Weinbergers Installation "Mobiler Garten" vor dem Kunsthaus Bregenz (KUB) beim Wachsen zusehen. Wir zeigen euch ein Bild aus dem Juli 2021. Als künstlerische Feldarbeiter fokussierten der Tiroler und seine Partnerin/Kollegin Franziska Weinberger auf die Randbereiche von Stadt- und Naturräumen – auch um diese neu zu deuten. Diese Herangehensweise ist jetzt – inzwischen zwei Jahre nach dem Tod von Weinberger – wieder höchst aktuell. Fast schade also, dass der "Mobile Garten" vor dem KUB wieder weiterzieht. Oder ist es gut? In Innsbruck wucherte einer von Weinbergers Gärten zuletzt auf dem Areal der neuen Bibliothek (unvergessen, aber nicht mehr da ist "Cut" von 1999), im Centre Pompidou-Metz schlug es 2017 vor dem Eingang zum Ausstellungshaus Wurzeln. Der KUB-Garten wurde jetzt in den Millenium Park Lustenau, einem Gewerbegebiet rund 15 km vom KUB, verpflanzt. Welche Blüten er dort treiben wird, bleibt zu beobachten. Apropos neu gedachte Naturräume: Eine schöne Kultur-Begegnung mit den 90ern in Osttirol hat Susanne Gurschler jetzt für den Blog der Tiroler Kulturinitiativen gemacht. Sie hat das Projekt "Villgrater Kulturwiese" unter die Lupe genommen, und damit einen Haufen ambitionierter Menschen, die mit innovativer Kulturarbeit das Villgratental bespielten. Für gewisse Zeit traf hier Dörfliches auf Urbanes, Zeitgenössisches auf Kultur. Bis Brandstiftung dem Engagement just ein Ende setzte. Uh! Crime & Art in Osttirol: Das lest ihr hier.
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Bedeutet Frühling draußen jetzt eigentlich auch FOMO im digitalen Raum? Raus muss man auch für "horror vacui" in der Innsbrucker p.m.k. Im Rahmen des Schwerpunkts verwandelt sich die Konzertbühne in der Bogenmeile einmal mehr zum Offspace für bildende Künstler*innen. Gezeigt werden Arbeiten von Laura Stoll und Martina Moro. Moros Intervention hat es uns dabei ordentlich angetan. Mit "The Zone" hat sie ein (Anti-)Game entwickelt, das Besucher*innen direkt ausprobieren können. Anti ist es deshalb, weil das Spielerlebnis in "the Zone" nicht an höchster Stelle steht – im Gegenteil, je länger man daddelt, desto unwegsamer wird Moros düsterer Kosmos und desto behäbiger wird die Zockerei. Noch bis Anfang März könnt ihr das selbst probieren. Erinnert haben wir uns bei "The Zone" an Moros Vorbrenner-Projekt von 2019, das wir euch hier noch einmal in spektakulär schönen Bildern zeigen. "LeO" war eine Begegnung von Publikum, Moro und Verschubu, in dem Performance und Virtual Reality zusammenflossen. Einen Monat lang reifte die Arbeit der gebürtigen Mailänderin im Raum des Freien Theaters. Zwei Mal durften Performance-Besucher*innen vorbeischauen und ihre Spuren im Licht hinterlassen. In den digitalen Raum übersetzt entstand daraus ein eindrucksvolles Together von analogen Impulsen und digitalem Wildwuchs, getunkt in Sound und Farbe. "The Zone" crasht jetzt zusätzlich in den aktuellen Diskurs um künstliche Natur und den Zustand unseres Planeten. Hier bekommt ihr übrigens einen Eindruck davon. Ihr wollt mehr? Auf großem Parkett fließen im Haus der Kunst regelmäßig im Rahmen von "Tune" Sound und Kunst zusammen. Die jüngste Sound-Residency war Beatrice Dillons Audioinstallation "Impossible Ideal Angle" gewidmet. Wie sehen/hören/fühlen in ihren Arbeiten geht, hat die französische Soundtüftlerin 2020 beim Innsbrucker "Heart of Noise"-Festival in einer spektakulär konkreten Show gezeigt. Für ihre Münchner Auftragsarbeit hat sie Künstlerkollegin Eve Stainton eingeladen, um die Installation zu aktivieren. Vielleicht gibt es dazu bald auch etwas im digitalen Raum zu sehen, wie schon bei den anderen Künstler*innen in Tune, hier zum Beispiel. Wenn ja, wir informieren euch.
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
2021 pilgerten Kunstafficionados nach Paris, um sie zu sehen: Anne Imhof im Palais de Tokyo. Eine Besprechung von "Natures Mortes" gibt es hier. Neben eigenen Arbeiten und einem rasend spannenden Performanceprogramm präsentierte Imhof in den Katakomben des Baus aber auch Gäste – also andere Künstler*innen, die über ihre Perspektive neu wahrgenommen wurden. Dass Künstler*innen ihre Kolleg*innen oft anders sehen, als es Kurator*innen und das Publikum machen, könnte auch folgende Ausstellung zeigen: Das Kunstmuseum Basel hat sich Jenny Holzer geholt, um für das Haus eine Ausstellung zu Louise Bourgeois (mit) zu kuratieren. Ab heute ist die Begegnung "Louise Bourgeois x Jenny Holzer" zweier US-amerikanischer Ikonen zu sehen. Im Zentrum steht, wie könnte es bei Jenny Holzer anders sein, der Text. Dass Sprache auch für Louise Bourgeois' künstlerisches Schaffen so grundlegend war, war uns bisher noch nicht so klar. Was sprachlich geht, zeigt Jenny Holzer gleich nach außen hin. In der Eröffnungswoche werden Gebäude in Basel mit Bourgeois' Kommentaren und Textfragmenten bespielt – in schönster Jenny-Holzer-Manier. Das hat die Künstlerin jedenfalls hier schon verraten. Eine sehr schöne Arbeit von ihr haben wir zuletzt in "The 80s" in der Albertina modern abfotografiert (Bild 2). Holzers "Inflammatory Essays" (1979-82), die einst den öffentlichen Raum fluteten, füllten hier eine ganze Wand samt LED-Schrift. Inwiefern Holzers Approach die Sicht auf Bourgeois verändert, wird man in Basel sehen. Wir sind schon gespannt. Wer schon in der Schweiz weilt, sollte auch wissen, dass in Bern derzeit ein ganz neues Museumsquartier entsteht. Ja, es gibt immer was zu tun.
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WHAT'S NEXT?

Begegnungen zwischen Südtiroler Künstler*innen, Generationen, Themen und Stilen fördert die neue Ausstellung "Kulturschichten" in der Stadtgalerie Brixen. Arbeiten von Rut Bernardi, Roberta Dapunt, Silvia De Giorgi, Markus Gasser, Marianna Gostner, Josef Kostner, Linda Jasmin Mayer, Judith Neunhäuserer, Wolfgang Nöckler, Gabriela Oberkofler, Hugo Vallazza und Letizia Werth treffen da aufeinander. Das wollen wir uns unbedingt für euch ansehen.

Mehr dazu gibt es demnächst
drüben auf Instagram!
gasser

Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG (2) 3x c) BfG, Performance im Rahmen von Vorbrenner19, Innsbruck (3) c) BfG, Screenshot Instagram; c) BfG, Ausstellungsansicht "The 80s. Die Kunst der Achtzigerjahre", Albertina modern, Wien (4) c) Leonhard Angerer/Südtiroler Künstlerbund, Ausstellungsansicht "Kulturschichten", Stadtgalerie Brixen.

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