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Das Land ist
unsere Hauptstadt

2024 ist Österreich Kulturhauptstadt. Das wisst ihr bestimmt schon – und dass das Ganze im oberösterreichisch/steirischen Salzkammergut erstmals inneralpin stattfindet eh auch. Der ländliche Raum unsere KulturhauptSTADT. Das klingt doch schon mal doch ganz nice. Vielleicht kann man jetzt, gut drei Monate vor der offiziellen Eröffnung aber schon einmal einen Blick ins Programm werfen. Denn einiges gibt es dazu ja schon. Für unser heutiges Thema, das sich im November auch immer mit dem Gedenken auseinandersetzt, interessieren uns die vier Programmlinien, die Salzkammergut24 setzt. Neben der Beschäftigung mit Tourismus betrifft das auch „Macht und Tradition“, das für eine offene und aktive Erinnerungskultur einsteht. Dafür geladen ist u.a. Chiharu Shiota, die mit einer Installation „Wo sind wir jetzt?“ „das Unfassbare des Konzentrationslagers Ebensee“ (lest ihr hier) fassbar machen soll. Dort – also mitten in einem Stollen. Chiharu Shiota? Ihr erinnert euch, noch bis morgen, 12. November, ist ihre Mega-Installation im Kunstraum Dornbirn zu sehen, über die wir hier auch schon berichtet haben. Der Kunstraum hat gestern übrigens jubiliert: Über 12.500 kamen in den letzten Monaten, um Chiharu Shiotas pumpende Installation "Who Am I Tomorrow?" zu sehen. Zu diesem Anlass hängen wir euch doch ein Bild dazu. Und schauen später nochmals in Dornbirn vorbei. Was sich da im Salzkammergut so tut – wir behalten's im Auge.
Bei Erinnerungskultur waren wir schon, von dem Projekt von Esther Strauß für "Denkmal weiter" haben wir euch schon letztes Jahr erzählt. Bei ihrem Sammlungsaufruf für NS-Objekte gingen letztlich 500 Objekte ein, erfährt man derzeit in der neuen Ausstellung des Stadtmuseums in Innsbruck. Stadtmuseum? Ja, das wurde hier bisher stiefmütterlich behandelt. Gegenwartskunst zieht da halt auch eher selten ein. Ein Hauch davon gibt es jetzt in „Hitler entsorgen“, einer trotzdem wichtigen Schau, die aktuell den Umgang mit Übrigbleibseln aus der NS-Zeit verhandelt. Also: Aufbewahren? Zerstören? Verkaufen? Das ist hier die Frage. Gleichzeitig gibt es interessante Einblicke in die Archivarbeit. Archive stehen derzeit im Kunstraum Schwaz im Mittelpunkt – und dort wartet auch Gegenwartskunst auf uns. Erinnerungskultur ist das eben auch. Denn bereits erwähnte Esther Strauß widmet sich in ihrer für die aktuelle Ausstellung „gestures of archiving" konzipierten Arbeit „Der Boden unter unseren Füßen“ doch auch dem Städtchen selbst. Besonders mit seiner Geschichte, die auch über ein Kapitel mit dem Titel „Oradour“ verfügt – davon weiß heute nur fast niemand mehr. Oradour war in der NS-Zeit Arbeitslager, später Entnazifizierungslager und noch mehr. Hier mehr dazu. Hier erfahrt ihr etwas über die Ausstellung im Kunstraum, die mit zehn Künstler*innen weit über Schwaz hinausgeht. Und dann noch etwas zum Großprojekt „Memories of Memories“, das aktuell noch mehr Projekte des Erinnerns umfasst.
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Wir sprachen zuerst von „Hitler entsorgen“ – Dornbirn (nochmal ein Stadtmuseum!) übertitelt seine neu eröffnete Ausstellung mit „Tatsachen. Das materielle Erbe des Nationalsozialimus“ – auch hier geht es um belastete Objekte, die bis heute auf Dachböden auftauchen. Und auch hier stellt sich die Frage: Was tun? Schon vor über einen Jahr richtete das Stadtmuseum dafür das „Büro für schweres Erbe“ ein, eine Anlaufstelle für alle, die Objekte aus der NS-Zeit abgeben wollen – oder offene Fragen zu ihrer Familiengeschichte haben. Nun erzählen die in diesem Rahmen dokumentierte Objekte ihre ganz eigene Geschichte in der Schau. Noch haben wir die Ausstellung nicht gesehen, nach Vorarlberg müssen wir demnächst aber sowieso. Allein, weil das Kunsthaus Bregenz mit der brasilianischen Künstlern Solange Pessoa seine neue große Personale eröffnet hat. Aber auch diese Schau soll erinnern. Schließlich beschäftigen sich ihre archaischen Werke mit der brasilianischen Heimat und auch mit dem Rohstoffabbau der Region. Erinnert uns an Monira Al Qadiri, die ja auch mit dem Erdöl, das ihre Heimat Kuwait bis heute prägt, so intensiv beschäftigt hat. Von ihrer Ausstellung im KUB gibt’s für euch nochmal Bilder von uns. Eindrücke von Pessoa folgen! Womit sich übrigens eine elegante Schleife zurück zur Kulturhauptstadt 2024 schlagen lässt. Also auf - zugegeben! – seeeehr oberflächlich betrachtete Weise. Jedenfalls ist der Salzabbau auch ein wichtiges Thema fürs Salzkammergut24. Eines, das sich im Programm niederschlägt, soviel steht jetzt schon mal fest.

WHAT'S NEXT?

Und am Schluss heute kein Tipp, sondern ein wirklicher Blick in die Zukunft. Jedenfalls für all jene, die in Tirol noch 1 Atelier suchen. Noch bis 1. Dezember können sich interessierte Künstler*innen beim Künstlerhaus Büchsenhausen dafür bewerben. Lebensschwerpunkt Tirol ist vorausgesetzt. Und eine Jury sucht am Ende aus. Hier gibt’s noch ein paar Infos. Bitte, danke!








Weitere Tipps findet ihr wie immer
d
rüben bei Instagram.

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Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "Chiharu Shiota: Who am I Tomorrow", Kunstraum Dornbirn (2) 3x c) Verena Nagl (3) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht "Monira Al Qadiri", Kunsthaus Bregenz (4) c) BfG.

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