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Schönster
Kunsthorror

Auf einer Skala von 1 (haha) bis 10 (HAHA): Wie lächerlich findet ihr Horror-themed Newsletter Ende Oktober? Wir peilen die 12 an, weil ja, wir haben uns Gedanken gemacht, in welchen Ausstellungen man sich dieser Tage mal schön gruseln kann. Zugegeben, die Idee dazu kommt eher zufällig. Das Schloss Ambras in Innsbruck – keine Schlossgespenster, dafür weiße Pfauen im Schlossgarten – jedenfalls zeigt schon seit 22. Juni die Sonderausstellung „Schaurig Schön 2.0“. Und bis 31. Oktober, also bis Halloween, darf man angesichts der historischen Ausstellungsstücke noch erschaudern. Da verdrückt ein Drache die Gefährten des Kadmos, winkt das Ambraser Tödlein“ (von vor 1519) mit Pfeil und Bogen und modert das abgeschlagene Haupt der Medusa schön vor sich hin. Prädikat historisch (wertvoll) wird hier von uns vergeben. Aber let’s be honest: Richtig gruslig wird’s immer erst in der Gegenwartskunst. Deshalb, Achtung Kitschhorror: Das Museum of Urban and Contemporary Art in München will Damien Hirsts diamantenbesetzten Totenkopf nach Jahren wieder einmal zeigen. Hat nur niemand darauf gewartet! Hier wird also zurecht gefragt: Bleibt Hirst oder bleibt er nicht? Ins MUCA hat es uns bisher in München übrigens nicht hingezogen. Zu Unrecht? Was sagt ihr?
Jetzt aber Schluss mit (Kunst-)Horror, wir blicken über die grusligste Nacht des Jahres einfach schon einmal hinweg. Und stoßen da in unserer Heimat Innsbruck ganz unweigerlich auf ein Novemberspecial, ohne das der Kunstherbst in der Stadt eben kein Kunstherbst wäre. Denn so sicher wie Halloween alljährlich kommt, sind hierzulande die Premierentage. Seit nunmehr 25 Jahren jedenfalls. Und auch ist das Programm fett. Wir führen euch hier hin. Und natürlich aufgepasst auf die Specials: Traditionellerweise sind gerade die Wege, die sich durch die Stadt bahnen – vielleicht in Gesellschaft oder in Begleitung mit Expert*innen – besonders spannend. Und man darf sich heuer schon einmal vorab fragen: Was hat sich Peter Kogler für die Galerie Widauer überlegt? Wir erinnern da gern an diese Ausstellung hier in Rot. Was sich die Galerie Thoman für Thomas Feuerstein ausgedacht hat, kann man übrigens schon vor der Eröffnung der Premierentage am 2. November sehen. Spoiler: Kuratorin Pia-Marie Remmers hat Harkeerat Mangat Feuerstein gegenübergestellt – ein Dialog (fruchtbringend oder nicht) entsteht mit "The Conversation" sowieso.
An dieser Stelle folgt eine kurze
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Über Feuerstein gelingt – genau diesen Weg sind wir an dieser Stelle doch schon einmal gegangen – übrigens der Gang über den Brenner. HOPE, das hatten wir in einem der jüngsten Newsletter auch schon mal auf unsere Fahnen geschrieben. Gestohlen von dieser Ausstellung hier in Bozen. Die zeigt Thomas Feuersteins "METABOLICA (Moby Dick)" noch bis 6.11. Teil von HOPE im Museion – allerdings nicht in den Ausstellungsräumen an der Talfer zu finden, sondern ein Stück flußabwärts, im NOI Techpark Südtirol. Dort tänzeln die Grünalgen durch riesige Maschinenanlagen und kilometerlange Schläuche. Und der WAL im Raum? Den suche Jeder und Jede mal schön für sich selbst. Ein Erlebnis sind die Ausstellungen von Feuerstein ja meistens sowieso. Erlebnis ist aber auch HOPE selbst, auch wenn sich der rote Faden zwischen Michael Fliris bedrucktem Stoff, dem Space-Trash von Sonia Leimer und der atmosphärischen NFT-Welt von Lawrence Lek sich nicht so einfach entwirren lässt. Durch HOPE muss man sich eben durcharbeiten, Hoffnung muss man pflegen. Auch diese Worte haben wir zuletzt schon einmal in Bezug auf Gegenwartskunst in diesem Newsletter getippt. Nachzulesen für alle Interessierten übrigens hier. Und über einen anderen Abschluss einer TRILOGIE – den HOPE in Bozen aktuell bildet – müssen wir nächste Woche sprechen.

WHAT'S ZUFÄLLIG?

Lampe gefällig? Wiebke Siem hat für „Das maximale Minimum“ in Salzburg noch viel als Lampen mehr entworfen. Marionettenartige Figuren machten es sich zwischen Möbelstücken heimelig, ihre humorigen aber auch irgendwie beklemmenden Installationen haben nebenbei gesellschaftliche Rollenbilder infrage gestellt. Und einen Verweis auf Valie Export gab es auch. Eine schöne (Kunst-)Erinnerung!


Weitere Tipps und Zufälligkeiten
findet ihr wie immer d
rüben auf Instagram.

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Bildcredits: (1) (c) KHM-Museumsverband (2) 2x c) BfG, Ausstellungsansicht, "The Conversation", Galerie Thoman, Innsbruck (4) c) BfG, Ausstellungsansicht "Wiebke Siem. Das maximale Minimum", 2022..

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