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Es wird serviert:
Malerfürsten an Champignons

S C H A U, S C H A U – wer sich da aus der Sommerpause schält! Das Büro für Gegenwartskunst hat wieder geöffnet. Und ist zurück mit dem schönsten Kunst-Newsletter in den Alpen – behaupten wir jetzt einfach mal. Wer (Gegenwarts-)Kunst will, der kommt an „Die Gegenwart grüßt“ schließlich nicht vorbei. Deswegen servieren wir Grüße jetzt wieder all-samstäglich. Gratis! Und immer fresh! Wo sollen wir nach unserer langen Pause beginnen? Bei Elisabeth Schmirl am besten, die unseren Newsletter vergangene Woche gehostet und Tipps aus Salzburg mitgebracht hat, für die wir sehr dankbar sind. Und die auch in unsere Map der Gegenwart einfließen werden. Und die ihr hier nochmal nachlesen könnt. Aber jetzt zu mehr, jetzt zu euch! Wo treibt ihr euch rum? Feiert ihr (südlich des Brenners) bei transart Bozen ab? Macht ihr euch (nördliches des Brenners) schon für die Lichtstadt Feldkirch ready? Oder steckt ihr noch in der Theorie und beschäftigt euch mit der Institution Museum und wem die eigentlich gehört? Bzw. wie man die dezentralisieren könnte, so wie es das HEK (aka Haus der Elektronischen Künste) in Basel jetzt getan hat? Nein? Zu komplex für diesen Start? Ok, dann ballern wir jetzt einfach die aktuell sehenswerteste Ausstellung in unserer Hood. Geht schauen, in den Kunstpavillon Innsbruck zu Andrea Lüths „MALAREI“. Da wird in Versalien vor Säulen aus Champignons (in Anlehnung an die endlose Skulptur von Constantin Brâncuși) nicht nur geulkt, die Malerfürsten gestürzt oder fein zitiert, sondern auch der harte Künstlerinnen-Alltag verhandelt. „HEUTE ZEICHNEN MORGEN NIX“ – so starten auch wir in dieses Wochenende. Andrea Lüth jedenfalls seht ihr noch bis November in Innsbruck.
Moment! Bleiben wir bei den Malerfürsten – und den Künstler*innen, die auf sie reagieren. Und damit in die Festung Franzensfeste. Dort ist es Künstler Peter Fellin, der aktuell im Zentrum steht. Ob bei ihm die Bezeichnung „Malerfürst“ greift, well... die Einschätzung überlassen wir anderen. Fakt ist: In Südtirol kommt man an den Arbeiten von Fellin (1920-1999) jedenfalls kaum vorbei, sie sind Teil öffentlicher Sammlungen und auch im öffentlichen Raum zu finden. In der Franzensfeste ist nun im Sommer eine Ausstellung gestartet, die dieses künstlerische Erbe verhandelt. Junge Kunstschaffende setzen sich „Im Dialog“ mit den Arbeiten von Fellin auseinander. Face to face. Daraus wurde ein manchmal aufregender, manchmal auch unaufregender Erlebnispfad durch die dunklen Gänge der einstigen Festung. Manchmal leuchtet die Erinnerung an den Künstler bunt auf (bei Leander Schwazer, Bild 1), an anderer Stelle (bei Wil-ma Kammerer) kommt sie einem in luftigen Wellenbewegungen entgegen. Jedenfalls wichtig: Weil in der Ausstellung Jetztkunst direkt den historischen Originalen gegenübergestellt wird, kann man den Einfluss und die Wichtigkeit Fellins beim genauen Hinsehen nochmal für sich selbst abklopfen.
An dieser Stelle folgt eine kurze
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Pause Ende, jetzt weiterlesen:
Another City, another „Malerfürst“: Ortswechsel in die Villa Stuck nach München. Dorthin, wo man sonst durch die historischen Arbeits- und Wohnräume des großen Symbolisten Franz von Stuck wandelt. Genau da hinein hat sich feinste Gegenwartskunst gesneakt. Kuratorin Helena Pereña sei dank, die Heidrun Sandbichler zum „Nachtgesang nach München eingeladen hat mit ihrer scheinbar schwerelosen Konzeptkunst, die am Ende doch inhaltlich ganz schön gewichtig daherkommt. Die in Rom lebende Tirolerin hat reizvolle Akzente gesetzt – mitten rein in die düsteren, üppigen Räume des Münchner Symbolisten. Sie führen die Besucher*innen vom Tiefschwarz ihrer Tinte, (1 Material, das bei Sandbichler immer wieder auftaucht) über ein schnödes Porzellanpferdchen hin zu bronzenen Maulwurfshügeln, die im verwunschenen Garten der Villa plötzlich auftauchen. Sandbichler hat sich förmlich in den Untergrund der Malerfürsten eingegraben. Also, man muss gut Acht geben, findet dann aber überall etwas, wo sich das ganz genaue Hinschauen lohnt.

WHAT'S NEXT?

Jetzt nochmals zum „genau Hinschauen“, das müssen Ermittler*innen und Wissenschaftler*innen natürlich draufhaben. Ein bisschen True Crime gefällig? Den Thrill findet man ja auch im Kunstverbrechen. Da wurden Kunstwerke aus Kolonien geklaut und taucht ein Macke (another „Malerfürst“?) gleich doppelt auf. Beim Erzählen ein bisschen übermütig – aber sonst kann man „Tatort Kunst vom Deutschlandfunk ganz gut hören. Probiert es aus. Und sagt uns, was ihr davon haltet.




Weitere Tipps und Empfehlungen
findet ihr wie immer d
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Mehr auf buerofuergegenwartskunst.com

Bildcredits: (1) (c) BfG, Ausstellungsansicht "Andrea Lüth: Malarei", Kunstpavillon Innsbruck (2) 3x c) BfG, Ausstellungsansicht "Im Dialog mit Peter Fellin", Festung Franzensfeste 3) 3x c) BfG, "Heidrun Sandbichler: Nachtgesang", Villa Stuck, München (4) c) BfG, Screenshot Spotify.

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